Archive for the 'presse-deutsch' Category

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The Germans say …..

Arugam.info has been asked to publish a scanned reply, reproduced below.
Some concerned people and many generous donors are beginning to question why no help seems to get through to the poor Eastern Provinces; after 2 full years.
A translation will be posted soon if requested or of interest.
Over years, and with various, polite requests on behalf of the Community, Arugam.info has actually written to all Foreign Missions resident in Colombo, on more than one occasion:
Most did not even acknowledge our letters; or indeed reply to our plight.
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Translation

Dear Herr Poos (translator: a fitting recipient, maybe??),

Many thanks for your letter dated 23 October, 2006. The Tsunami-disaster on 26th December, 2006 indeed created a lot of desruction and suffering. A large proportion of Sri Lanka’s costal stretch has been affected.
In recent history there has rarely been any event of a similar magnitude which moved the emotions of all peoples. Many Germans donated towards this natural event. The Federeal Government started an immediate Help program. Many National and International Aid Organizations were concerned with the reconstruction; even now some are still enganged in this very activity. Many destroyed houses were rebuild, many schools reconstructed, many hospitals were repaired or relocated.

The German Embassy, working together with our partners and also in connection with some bilateral Emergency and Development Programs also are in Cooperation with the EU and the UN manged to assisgn funds to various tasks connected with Tsunami relief.

The Sri Lanka Government is responsible and also accountable for the coordination and the overall control of all the tasks concerning the reconstruction efford. This very difficult task has been carried out with various results in differend parts of the Country. The continued civil war/unrest has resulted in the fact that many organizations have long cancelled their programs.

The fate of the (one) mentioned hotel operator is deeply regretted. The Embassy as well as any of our partners are not responsible to respond to, or indeed assist in, any possible way to any isolated enquiry from such a hotel, no matter how severely affected they may have been.
For example, this view was mentioned to the owners of the ‘Siam View Hotel’ in our email dated 9th March, 2005.
On January 12th the Embassy outlined their position again in a letter to the operators. However, a request for assistance has not been received.

with friendly Greetings,
on behalf of
Cornelious Hupperts

PS: (Translator:) “What to do”?????

Open Letter by H. Poos

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AuswA?A?rtiges Amt
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Postanschrift: 11013 Berlin

Telefon: 030-5000-0
Telefax: 030-5000-3402

Dienststelle Bonn
Adenaueralle 99-103
53113 Bonn
Telefon: 01888-17-0
Telefax: 01888-17-3402

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53113 Bonn
Fon +49 228 4460- 0
Fax +49 228 4460-1766
E-Mail: presse@inwent.org

Poos Horst
Trompeterallee 8
41189 MA?A?nchengladbach

Bezug Tsunami Spendengelder:

Im Oktober 2006 habe ich mich im Raum Sri Lanka an der wohl am schlimmsten betroffenen OstkA?A?ste A?A?ber
die Verwendung der Spendengelder aus der Tsunamikatastrophe Informiert. Dabei habe ich festgestellt, dass an der
gesamten OstkA?A?ste mehrere Organisationen mit verschiedensten Projekten TA?A?tig sind. Neben NGOA?A?s, Italien , A?a??stereich,
Rotary Club, DemiraA?A? ; die zum teil GroA?A?projekteA?A? leiten ;hab ich keine Deutsche Organisation antreffen kA?A?nnen. Von allen
Projekten an der OstkA?A?ste hab ich nur eine kleine Verfallene HA?A?tte gefunden, wo wenigstens ein Schild mit einem
Roten Kreuz vorhanden war. Und das war nicht mal das Deutsche RoteA?A? !!!! .Leider aber ohne Bauliche Massnahmen. Ich habe alle Projekte Dokumentiert und in Bilder festgehalten.
(Einige in der Anlage.)Im Raum Pottuvil sind mir einige “ZustA?A?nde ” Deutscher HilfskrA?A?fte “zugetragen worden ,die nicht zu
entschuldigen sind wie z.B. Hilfsmassnahmen des DRK wurde verweigert (weil die Fahrzeuge mit Blut “versaut ” werden
kA?A?nnten, und dadurch ein ca 5jA?A?hriges MA?A?dchen starb) ,Ersatzwasserpumpen wurden verweigert, weil der Antrag zur Erneuerung nicht vorhanden war.
Ca.1 Million A?a?sA?A?A? hat das DRKA?A? fA?A?r Eigenwerbung an eine Werbeagentur ausgegeben mit dem Zweck, die Arbeit dieser zu Dokumentieren. Auch dass die auslA?A?ndischen HilfskrA?A?fte monatelang die FA?A?nfsternehotels in Colombo ausgebucht und etliches Spendengeld in einen Fuhrpark aus dicken Jeeps gesteckt hA?A?tten, habe Unmut geschA?A?rt.
Der Deutsche EigentA?A?mer des Siam View Hotel in Arugam Bay , Pottuvil hat bereits einen Tag nach dem TsunamiA?A? aus eigenen
Finanziellen Mittel und EssensvorrA?A?ten der BevA?A?lkerung um Arugam Bay Hilfe geleistet und soweit es mA?A?glich war
auch aus den Inland fA?A?r die BevA?A?lkerung eingekauft .Auch NotstromgeneratorenA?A? ,KA?A?hlaggregate usw .hat er aus eigeninitiative
besorgen mA?A?ssen.(Dokumentiert von den Fernsehsendern CNN NTV Spiegel TV
Das hat dazu gefA?A?hrt das dieses HotelA?A? Finanziel bis zum heutigen tag in Not ist und vielleicht ende des Jahres schliessenA?A? muss.
Wozu hat der Deutsche Steuerzahler und auch Spender solche Summen als Sofortmassnahmen zur VerfA?A?gung gestellt, wenn Deutschland
nicht mal in der Lage ist, diejenigenA?A? zu unterstA?A?tzen, deren mittel zur Sofortmassnahme vA?A?llig erschA?A?pft sind und darauf
warten das endlich aus den Spendengelderfond weitere UnterstA?A?tzung ankommt.
Ich fordere Sie auf ,Rechenschaft A?A?ber die vollstA?A?ndige Verwendung der Gelder abzulegen ( Das gilt auch fA?A?r alle anderen
Deutschen Organisationen und NGOA?A?s)
AusfA?A?hrliche und Informationen mit weiterem Bildmaterial wurden im Internet bereits VerA?A?ffentlicht und alle MissstA?A?nde wie Verschwendung,
Fehlplanung, sinnlose Projekte, evt. PersA?A?nliche Bereicherung, eigennA?A?tzige Bevorzugung u.a. werden auch weiterhin, soweit es mA?A?glich ist ,
verA?A?ffentlicht.A?A? Weitere Infos sind jederzeit nachzulesen auf der SeiteA?A?A?A? www.arugam.info

Anlage : Bilder der NGO undA?A? NICHTDEUTSCHE Staatliche Organisationen
Beachten Sie das Bild des Roten Kreuz

Mit freundlichem GruA?A?

Horst Poos

Arugam Bay Beer

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Arugambay is lucky to have an Oktoberfest all year round.
Our very own, special brew is available only once a year elsewhere.
All our testing, sampling and quality control efforts are put to the test at the BIG brewer’s event at the Colombo Hillton Car Park, the Sri Lanka Oktoberfest.

see today’s photos here:
http://picasaweb.google.com/arugamsurf/Oktoberfest Cuanto sale fincar una casa

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Auslaender unerwuenscht

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Die Kriegsparteien in Sri Lanka vertreiben Hilfsorganisationen

Nach dem Tsunami sind auslA?A?ndische Helfer in Sri Lanka mit offenen Armen empfangen worden. Seit dem Wiederaufflammen des Krieges will man von ihnen nichts mehr wissen.

Andrea Spalinger, Batticaloa

Im BA?A?ro einer Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) in Batticaloa berichtet ein Delegierter konsterniert, seit dem Wiederaufflammen der KA?A?mpfe zwischen Armee und Rebellen Ende Juli sei die Arbeit im Osten Sri Lankas fast unmA?A?glich geworden. Der Mann will nicht namentlich zitiert werden, weil das seine Arbeit nur weiter erschweren wA?A?rde. Lokale Mitarbeiter der NGO hA?A?tten ernste Drohungen erhalten und er wolle deren Leben nicht aufs Spiel setzen.

Machtlose AuslA?A?nder

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Beim letzten Besuch in der an der OstkA?A?ste Sri Lankas gelegenen Stadt hatten Vertreter von Hilfswerken und internationalen Organisationen mit Enthusiasmus ihre Projekte prA?A?sentiert. Heute will fast niemand mehr mit Journalisten sprechen, und wenn, dann nur, ohne zitiert zu werden.

Seit der Ermordung von 17 sri-lankischen Mitarbeitern einer franzA?A?sischen Hilfsorganisation im nahe gelegenen Mutur herrscht auch in Batticaloa ein Klima der Angst. Alle Indizien deuten darauf hin, dass die Helfer von Soldaten regelrecht hingerichtet wurden. NA?A?rdlich und sA?A?dlich der Stadt wurde in den letzten Wochen heftig gekA?A?mpft. Die Arbeit der A?A?InternationalenA?A? im ethnisch gemischten Osten Sri Lankas ist der Regierung ein Dorn im Auge, und niemand will sich in die Nesseln setzen. A?A?Wir haben das Blatt lA?A?ngst nicht mehr in der HandA?A?, berichtet der Delegierte in Batticaloa. A?A?Die Regierung bestimmt, wo und wie Hilfsorganisationen noch tA?A?tig sein kA?A?nnen.A?A? Auch andere Helfer aus Europa beklagen eine A?A?hnliche Machtlosigkeit.

In den von den tamilischen Rebellen kontrollierten Gebieten, den A?A?uncleared areasA?A?, dA?A?rfen ausser dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Uno A?A?berhaupt keine auslA?A?ndischen und internationalen Organisationen mehr arbeiten. Offiziell werden SicherheitsgrA?A?nde vorgeschoben, doch sind sich die GesprA?A?chspartner in Batticaloa einig, dass die EinschrA?A?nkung politische GrA?A?nde hat. Die Regierung wolle einfach keine NGO mehr im Nordosten haben. AuslA?A?ndische Helfer sollten nicht sehen, was dort im Moment geschehe, heisst es.

TatsA?A?chlich treten im schmutzigen Krieg im Osten Sri Lankas beide Seiten das humanitA?A?re VA?A?lkerrecht mit FA?A?ssen. Tamilische und muslimische Zivilisten werden als Schutzschild benutzt, ins Kreuzfeuer genommen, vertrieben oder in ihre DA?A?rfer zurA?A?ckgetrieben. Es ist bekannt, dass die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) in den von ihnen kontrollierten Gebieten im Nordosten schwere Menschenrechtsverletzungen begehen wie etwa Zwangsrekrutierungen, EntfA?A?hrungen und TA?A?tungen Andersdenkender. Die abtrA?A?nnige LTTE-Fraktion unter Oberst Karuna, die heute mit UnterstA?A?tzung der SicherheitskrA?A?fte im Osten ihr Unwesen treibt, steht ihnen an Grausamkeiten jedoch in nichts nach.

Die University Teachers of Human Rights, eine Menschenrechtsorganisation aus Jaffna, sehen im drohenden Abzug der AuslA?A?nder eine grosse Gefahr fA?A?r die ZivilbevA?A?lkerung. AuslA?A?ndische PrA?A?senz sei gerade jetzt wichtig. Wenn keine kritischen Augenzeugen mehr da seien, wA?A?rden die Konfliktparteien alle Hemmungen verlieren. Die Menschen im Nordosten haben Hilfe momentan dringender nA?A?tig denn je. Laut dem Uno-FlA?A?chtlingshilfswerk wurden in den letzten Wochen A?A?ber 200A?A?000 Personen vertrieben. Rechnet man frA?A?here KriegsflA?A?chtlinge und Tsunami-Opfer hinzu, sind im Nordosten heute A?A?ber 500A?A?000 intern Vertriebene auf Hilfe angewiesen.

Nach dem Tsunami im Dezember 2004 hatte die Regierung auslA?A?ndische Organisationen mit offenen Armen empfangen. Millionen von Dollars und Hunderte von Helfern mit Touristen- Visa strA?A?mten damals ins Land. Seit kurzem mA?A?ssen sich nun alle NGO registrieren lassen und fA?A?r ihre auslA?A?ndischen Mitarbeiter eine Arbeitserlaubnis beantragen. An und fA?A?r sich ist das nichts UngewA?A?hnliches, doch wird die neue Regelung bewusst dazu eingesetzt, Helfer zu schikanieren und zu verunsichern. Bis vor kurzem wussten die meisten der rund 500 Betroffenen nicht, ob sie im nA?A?chsten Monat noch hier arbeiten kA?A?nnen.

So riskant wie nie

Neben bA?A?rokratischen Schikanen machen wachsende Xenophobie und Chauvinismus im singhalesischen SA?A?den den NGO das Leben schwer. In den staatlichen Medien wird massiv gegen A?A?die AuslA?A?nderA?A? gehetzt. Alles MA?A?gliche wird ihnen vorgeworfen; von Veruntreuung von Geldern bis hin zu UnterstA?A?tzung der Rebellen. Martin de Boer, der Delegationsleiter des IKRK in Batticaloa, berichtet, selbst das IKRK, das in Sri Lanka bisher nie mit Akzeptanzproblemen zu kA?A?mpfen gehabt habe, werde angegriffen. A?A?Wir arbeiten heute in einer von Grund auf feindlichen UmgebungA?A?, berichtet ein franzA?A?sischer Helfer. Die Arbeit sei im Nordosten zwar nie einfach, aber noch nie so riskant wie heute gewesen.

see the original article:
http://www.nzz.ch/2006/10/22/al/articleEL0RS.html

TAZ Maxi version

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Touristen halten Sri Lanka die Treue

Trotz der angespannten Lage im Tamilen-Konflikt liegt die A?a??A?Perle des Indischen OzeansA?a??A? weiterhin im Trend

Handelt es sich bei Sri Lanka um die A?a??A?Perle des Indischen OzeansA?a??A? oder eher um eine A?a??A?TrA?A?ne im Indischen OzeanA?a??A?? Auf diese Frage scheinen die BundesbA?A?rger eine eindeutige Antwort zu haben, denn trotz der jA?A?ngsten, politischen Negativ-Schlagzeilen halten sie der tropischen Insel weiterhin die Treue. Die GewaltausbrA?A?che der vergangenen Monate, die in erheblichem AusmaA?A? den 2002 zwischen der Regierung und der tamilischen Rebellen-Organisation A?a??A?Liberation Tigers of Tamil EelamA?a??A? (LTTE) geschlossenen Waffenstillstand verletzt haben, scheinen zu keinerlei Einbruch der Besucherzahlen gefA?A?hrt zu haben. Das dA?A?rfte nicht zuletzt darauf zurA?A?ck zu fA?A?hren sein, dass die touristisch relevanten Urlaubsziele fast alle auA?A?erhalb der Tamilen-Gebiete liegen und westliche Touristen bisher noch nie Ziel von AnschlA?A?gen gewesen sind.

Nach der offiziellen Statistik kamen bis Ende Mai 253.136 AuslA?A?nder auf die Insel, was im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum einem Zuwachs von 21,5 Prozent entspricht. Darunter lassen sich mit A?A?ber 30.000 Besuchern auch fast 50 Prozent mehr deutschsprachige Urlauber finden. Denn keiner der groA?A?en, bundesdeutschen Veranstalter hat seine Reisen nach Sri Lanka eingeschrA?A?nkt. Ganz im Gegenteil: A?a??A?Die Insel zA?A?hlt sogar zu unseren Verkaufs-Rennern im aktuellen SommerprogrammA?a??A?, betont zum Beispiel Petra Hartmann vom MA?A?nchner Veranstalter A?a??A?FTI – Frosch TouristikA?a??A?. Besonders gut gebucht seien Ayurveda-Angebote und Rundreisen. Der positive Trend wird vom GroA?A?-Veranstalter TUI bestA?A?tigt. A?a??A?Ich bin selbst erstauntA?a??A?, berichtet Pressesprecherin Sylvia Einsle, A?a??A?dass unsere BuchungseingA?A?nge fA?A?r Sri Lanka trotz der schrecklichen Nachrichten A?A?ber dem Niveau des vergangenen Jahres liegen und sogar A?A?ber dem guten Jahr 2004.A?a??A? SchlieA?A?lich prA?A?sentiere sich so mancher Strand heute ja sogar noch schA?A?ner als vor dem Tsunami, wA?A?hrend die Hotels ihren Standard generell verbessert hA?A?tten.

Dass die Destination auch international weiterhin gefragt ist, bestA?A?tigt Hiran Coorey von A?a??A?JetwingA?a??A?, das zu den fA?A?hrenden Reise-Agenturen im Land gehA?A?rt. A?a??A?Wir sind mit der guten Buchungslage zufrieden und freuen uns darA?A?ber, dass uns die Touristen nicht im Stich lassen!A?a??A?. Immerhin hA?A?tten sich die LTTE-Rebellen trotz des schweren Konflikts ja auch schon in den vergangenen Jahrzehnten stets A?a??A?touristenfreundlichA?a??A? verhalten. So rA?A?t das AuswA?A?rtige Amt in Berlin derzeit auch nur von Reisen in die nA?A?rdlichen, A?A?stlichen und sA?A?dA?A?stlichen Landesteile ab (nA?A?here Infos im Internet unter www.auswaertiges-amt.de). Generell gemieden werden sollten die Tamilen-StA?A?dte Jaffna, Trincomalee und Batticaloa, die aber ohnehin nur A?A?ber eine geringe, touristische Infrastruktur verfA?A?gen. Voll im Betrieb indes befinden sich die Randgebiete der Krisen-Provinzen – wie der beliebte Yala-Nationalpark oder das legendA?A?re Bade- und Surfer-Paradies Arugam-Bay an der OstkA?A?ste, dem mit statistischen 330 Sonnentagen pro Jahr noch eine groA?A?e, touristische Zukunft prognostiziert wird. (vk)

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BILD-UNTERSCHRIFTEN

(alle Aufnahmen von Volker KlinkmA?A?ller)

Foto A – Arugam-Bay:

Das legendA?A?re Bade- und Surf-Paradies Arugam-Bay liegt am Rand des Tamilen-Gebiets – und ist derzeit trotzdem das wichtigste Urlaubsziel an der OstkA?A?ste Sri Lankas. Hier gelten die europA?A?ischen Sommer-Monate als Hochsaison, obwohl in diesen Winkel der tropischen Insel nach der Statistik sogar an 330 Tagen im Jahr die Sonne scheint. Order desyrel package

Berliner Tagesspiegel

A?a??A?Wie in KriegszeitenA?a??A?
In Sri Lanka wird fast tA?A?glich geschossen, berichtet der Regionalkoordinator der Welthungerhilfe A?a??a?? das erschwert die Arbeit vor Ort

Von Ingrid MA?A?ller
Berlin – Mit Sorge verfolgen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen die jA?A?ngsten Entwicklungen im brA?A?chigen Friedensprozess auf Sri Lanka. Die srilankische Luftwaffe bombardierte am Samstag den vierten Tag in Folge Stellungen der tamilischen Rebellen im Osten des Inselstaats. Bei den Angriffen wurden seit Mittwoch mindestens 13 Rebellen getA?A?tet. Am Freitag hatte Finnland erklA?A?rt, es werde aus SicherheitsgrA?A?nden seine zehn Mitarbeiter aus der Beobachtermission abziehen, die den 2002 geschlossenen Waffenstillstand A?A?berwacht.

A?a??A?Eigentlich ist damit das ganze Waffenstillstandsabkommen ungA?A?ltig, und es mA?A?sste ein neues geschlossen werdenA?a??A?, sagte Heinz Seidler, Regionalkoordinator der Deutschen Welthungerhilfe in Colombo, dem Tagesspiegel am Sonntag zu der finnischen Entscheidung. DA?A?nemark will dem Beispiel Helsinkis folgen. Die beiden Staaten geben damit einer Forderung der Rebellenorganisation Tamilische Befreiungstiger (LTTE) nach. Die EuropA?A?ische Union hatte die Tamilentiger im Mai als Terrororganisation eingestuft, daraufhin weigerten sich die Rebellen, kA?A?nftig mit Vertretern aus EU-Staaten zusammenzuarbeiten, und forderten deren Abzug bis zum 1. September.

Der 60-kA?A?pfigen Beobachtermission gehA?A?rten neben Finnland und DA?A?nemark bisher Schweden, Island und Norwegen an. Norwegen hatte in den Verhandlungen zwischen der LTTE und der vorwiegend singhalesischen Regierung in Colombo die FA?A?hrungsrolle. Die Tamilen kontrollieren weite Teile im Norden und Osten der Insel und fordern fA?A?r diese die Autonomie. Nach tamilischen Angaben wird der norwegische Sonderbeauftragte Jon- Hanssen Bauer zu weiteren GesprA?A?chen erwartet.

Die Gewalt war auf Sri Lanka in den vergangenen Monaten wieder eskaliert. Erst im Juni wurde der dritthA?A?chste Befehlshaber der srilankischen Armee bei einem Selbstmordattentat in der Hauptstadt Colombo getA?A?tet. Anfang Juli gab es einen schweren Anschlag in der NA?A?he von Trincomalee mit sieben Toten und 15 Verletzten. A?a??A?Die Situation A?A?hnelt wieder den KriegszeitenA?a??A?, sagte Seidler. Nahezu tA?A?glich gebe es SchieA?A?ereien vor allem zwischen MilitA?A?rs, LTTE und den paramilitA?A?rischen Splittergruppen der LTTE.

Wegen der politischen Spannungen mussten bereits A?a??A?drei-, viermalA?a??A? die Mitarbeiter der Welthungerhilfe aus Vavuniya und Kilinochchi im Norden sowie Trincomalee im Osten nach Colombo abgezogen werden. Nicht zuletzt wegen der Zusammenarbeit mit der einheimischen Organisation Sewalanka sei die Arbeit in den Projekten fA?A?r die Tsunami-Opfer immer weitergegangen, sagt Seidler. A?a??A?Wir kommen ganz gut voran.A?a??A? Derzeit gebe es allerdings A?a??A?rasch mal eine ganze Woche VerzA?A?gerungA?a??A?, weil die mit Baumaterial beladenen Lastwagen an der Grenze zu den Tamilengebieten von der Regierung sehr streng kontrolliert wA?A?rden. Diese befA?A?rchten offenbar, dass mit Stahl oder Zement Bunkeranlagen gebaut werden kA?A?nnten. A?a??A?Wir sind froh, dass die Fahrzeuge A?A?berhaupt fahren dA?A?rfenA?a??A?, sagte Seidler.

Insgesamt beurteilt er die Lage allerdings wenig optimistisch. Die A?a?zchtung der LTTE durch die EU habe die Arbeit fA?A?r die Hilfsorganisationen schwieriger gemacht. Mehrere Organisationen hatten der EU in den vergangenen Wochen vorgeworfen, sie ergreife damit im Friedensprozess einseitig die Partei der Regierung. Bei Angriffen beider Seiten seien Zivilisten betroffen. Die Regierung in Colombo laste nun alle ZwischenfA?A?lle der LTTE an, obgleich offenkundig auch die paramilitA?A?rische Absplitterung der LTTE unter Oberst Karuna die HA?A?nde im Spiel habe, meint Welthungerhilfe-Koordinator Seidler. Er bezweifelt, dass sie nur auf eigene Rechnung arbeitet. A?a??A?Man hat das GefA?A?hl, da lA?A?uft etwas sehr Schmutziges.A?a??A? Ihn beunruhigt, dass seine Organisation, anderes als zur LTTE, zu der paramilitA?A?rischen Gruppe keinen Kontakt hat. Die Mitarbeiter hA?A?tten inzwischen sehr genaue Sicherheitsanweisungen, dazu gehA?A?re zum Beispiel, sich von militA?A?rischen Fahrzeugen fernzuhalten.

Erst am Freitagnachmittag war die Situation rund um den Unruheherd Trincomalee wieder eskaliert. Die LTTE hat in der Region ein Wasserreservoir gesperrt, mit dem 15 000 Reisbauern auf Regierungsgebiet ihre Felder bewA?A?ssern. Die Armee flog nach Regierungsangaben mehrere Angriffe. Die Tamilentiger forderten in GesprA?A?chen mit der Beobachtermission, vor der Freigabe des Wassers mA?A?sse unter anderem ein Embargo gegen Lieferungen von Lebensmitteln und Baumaterialien ins LTTE-Gebiet aufgehoben werden. A?a??A?Im Moment sieht das nicht gut ausA?a??A?, sagte Seidler Nasonex price malaysia Buy innopran xr

Arugambay: A new Book

Der Krokodilfelsen Sehnsucht nach Sri Lanka
So heisst ein Buch, was unter anderem auch in Arugam Bay, von 20 jahren handelt.
Wer schon mal hier war wird Leute & Plaetze wieder erkennen!
Hier der Eintrag, wie gewuenscht (aus dem Sri Lanka Board.de):

Faszinierende Reise durch ein exotisches Land

Backnang Sri Lanka das steht fA?A?r Urlaub unter Palmen und Ayurveda, aber auch fA?A?r Tsunami und den Jahrzehnte wA?A?hrenden BA?A?rgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen. Ein Jahr war BKZ-Mitarbeiterin Claudia Ackermann aus Backnang in Asien unterwegs.

In Indien, Nepal, Thailand, Malaysia und Singapur. Und Sri Lanka, wo sie mehrere Monate blieb. Jetzt verA?A?ffentlichte sie den Reiseroman “Der Krokodilfelsen Sehnsucht nach Sri Lanka”, in den sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit einflieA?A?en lieA?A?.

VON INGRID KNACK

Der Roman ist nicht nur eine unterhaltsame Geschichte mit tiefen Einblicken in die Traveller-Szene. Vielmehr schildert die Autorin darin auch einfA?A?hlsam, wie Einheimische (und so mancher Tourist) den BA?A?rgerkrieg erlebten sowie kulturelle und landschaftliche Besonderheiten der Tropeninsel, von der der berA?A?hmte Ceylon-Tee kommt. Auch die Auswirkungen des Tourismus auf den asiatischen Inselstaat im Indischen Ozean klingen an.

Es war in KA?A?ln, wo Claudia Ackermann Germanistik und Ethnologie studierte, als ihr eines Tages wieder die Notizen in die HA?A?nde fielen, die sie wA?A?hrend ihres Aufenthalts in verschiedenen asiatischen LA?A?ndern gemacht hatte. Erinnerungen vermischten sich mit Fantasiereisen. Wie hA?A?tte diese oder jene Situation auch eine andere Wendung nehmen kA?A?nnen? Fragen wie diese gingen ihr durch den Kopf. So entstand die Idee, einen Roman zu schreiben. Reale Vorbilder bekamen zum Teil zusA?A?tzlich Charaktereigenschaften einer anderen Person, ihr Schicksal nahm im Roman zuweilen eine andere Wendung als in Wirklichkeit, manches ist pure Fiktion. Die Ich-ErzA?A?hlerin gehA?A?rt nicht zu den sinnsuchenden Globetrottern, die auch fern ihrer Heimat Gefangene ihrer persA?A?nlichen Probleme sind. Ihre Begegnungen mit diesen Travellern bleiben oberflA?A?chlich. Immer sind die zwei Welten zu spA?A?ren, die dabei aufeinander treffen. Besonders plastisch schildert Ackermann dies am Beispiel Goas, dem Mitte der 50er-Jahre entdeckten Traumziel der Flower-Power-Bewegung, das damals noch nicht direkt mit dem Flugzeug zu erreichen war. Die Hauptfigur plant die Reise in den kleinen Bundesstaat an der WestkA?A?ste Indiens, weil ihr Visum fA?A?r Sri Lanka abgelaufen ist. Goa, wo stA?A?dtisch gekleidete Inder an Sonntagen “einen Ausflug zu den nackten WeiA?A?en an Goas StrA?A?nden” machen, wo MA?A?dels mit hennagefA?A?rbten Haaren und langen bunten RA?A?cken und junge MA?A?nner mit verfilzten Haaren und den landestypischen Lungis, eine Art MA?A?nnerrock, einfach so in den Tag hineinleben, ist aber nicht ihr Ding. Die Ich-ErzA?A?hlerin schlA?A?pft wie so oft in die Rolle der Beobachtenden. Sie wirft Schlaglichter auf die legendA?A?ren Partys, bei denen Joints die Runde machen und Drogen aller Art offen gehandelt werden. Und ein Israeli, mit dem sie sich unterhA?A?lt, scheint ihr aus dem Herzen zu sprechen: “Die Drogenszene hier in Goa ist nichts fA?A?r mich. Eine merkwA?A?rdige Subkultur.” Die Rucksacktouristin kehrt wieder nach Sri Lanka zurA?A?ck. Doch auch Touristen-Hochburgen an der WestkA?A?ste Sri Lankas wie Hikkaduwa sind ihre Sache nicht. Da sitzt sie lieber mit Einheimischen wie Mr. Sirisena zusammen, der kleine HA?A?tten vermietet und manchmal sogar A?A?ber seine Familie spricht. Geschickt schneidet die Autorin so Themen wie arrangierte Ehen oder Schlepper an. Letztere sind Kinder und Jugendliche, die nur noch im Sinn haben, Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Figuren wie die betagte Witwe, um die sich niemand kA?A?mmert, machen deutlich, dass in dem Urlaubstraumland vielfach die Armut regiert, dass es dort keine soziale Absicherung gibt.

Wohl fA?A?hlt sich die Asienreisende besonders in einem kleinen Fischerdorf an der OstkA?A?ste Sri Lankas. Fernab von den klassischen Urlaubszielen lebt sie mit Suriya und seinen zwei BrA?A?dern Pathma und Ravi zusammen. Warnungen von Mr. Sirisena, dass die OstkA?A?ste, wo zu dieser Zeit zahlreiche Tamilen, aber auch Singhalesen und Moslems leben, Krisengebiet sei, hatte sie einfach in den Wind geschlagen. Die Tamilengebiete im Norden sind inzwischen fA?A?r Touristen gesperrt und in der Hauptstadt Colombo hatte es BombenanschlA?A?ge gegeben. Fast nur noch unter Einheimischen ist die Ich-ErzA?A?hlerin, als der Monsun einsetzt und sie hat mit einer schweren Krankheit zu kA?A?mpfen. Und dann ist da noch der Tamile Suriya, zu dem sie eine innige Beziehung aufgebaut hat. Der Leser wird immer mehr hineingezogen in eine spannende (BA?A?rgerkriegs-)Geschichte, in der es um Leben und Tod geht . . .

Claudia Ackermann: “Der Krokodilfelsen Sehnsucht nach Sri Lanka”, 193 Seiten, erhA?A?ltlich bei www.traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag Hamburg und im Buchhandel, ISBN 3-937274-29-4, 13.50 Euro.

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Berliner Zeitung

Die groA?A?e Welle
Frank Nordhausen (Text) und Pablo Castagnola (Fotos) waren nach dem Tsunami in Sri Lanka. Jetzt haben sie das Land noch einmal besucht
Am Hafen der alten HollA?A?nderstadt Galle, dort wo es tonnenschwere Schiffe auf den Kai gedrA?A?ckt hatte, wo jetzt die bunten neuen Boote liegen, sind ein paar halbnackte MA?A?nner am Betonieren. Was das wird? “Ein Haus. Wir bauen unser Haus wieder auf”, sagt ein Mann. Aber warum erst jetzt? Und was ist mit den Ruinen links und rechts?

Schwierige Sache. Hat mit der Pufferzone zu tun. Hundert Meter vom Strand sollte ja eigentlich nichts mehr gebaut werden. Aber dann waren neulich Wahlen, und Fischer sind auch WA?A?hler, also wurde die Zone abgesenkt, bis sie wieder war wie frA?A?her. 35 Meter, oder, je nach Auffassung, Null. Also darf gebaut werden. Also kA?A?nnen die Fischer aus dem Lager vier Kilometer landeinwA?A?rts zurA?A?ckkehren ans Meer. Wenn sie wollen, und die meisten wollen wohl.

Wird auch Herr Pradheep zurA?A?ckkommen, den wir damals hier kennen lernten? “Wer weiA?A?. Er hat Angst vor dem Meer.”

Das Meer ist wunderbar blau und ruhig an diesem Tag in Galle im SA?A?den von Sri Lanka, keine weiA?A?en KrA?A?usel oder Kronen. Es ist freundlich. Perfekt. Pablo Castagnola, der Fotograf, sagt, guck mal, man sieht Schiffe drauA?A?en, groA?A?e Schiffe. Man sieht auch Fischerboote. Vor einem Jahr fuhr niemand zum Fischen hinaus. Nicht einmal die Marine patrouillierte. Drei oder vier Monate lang wollte auch niemand Fisch essen. Man wusste nicht, was die Fische gefressen hatten da drauA?A?en im Meer.

Wir suchen nach dem alten Fischer, den Castagnola vor seinem zerstA?A?rten Haus fotografiert hatte. Sein Haus steht ein wenig zurA?A?ckgesetzt, eine saubere Ruine. Die Welle hat ein Zimmer heil gelassen, die Uhr darin zeigt noch Tsunami-Zeit, 9.25 Uhr, vielleicht um GA?A?ste zu beeindrucken. Wo frA?A?her ein Laden war, stehen jetzt Zelte und Bretterbuden. Aus den HolzhA?A?tten stA?A?rzen Kinder, halten die Hand auf. Frau Kumari kommt, Mutter von fA?A?nf Kindern, die Tochter des alten Mannes, eine schlanke Frau mit goldenen Ohrringen. Sie verjagt die Kinder, schimpft, zu viele Leute hA?A?tten sich das Betteln angewA?A?hnt, weil es mehr bringt als zu arbeiten.

Dann kommt auch der GroA?A?vater, sie freuen sich A?A?ber Castagnolas Bild, die GroA?A?mutter weint, wir fragen, wie sie jetzt leben? Ach, mehr schlecht als recht, der Vater hat kein Boot bekommen, sie wohnen nun im Lager, weitab von hier, es gab etwas Geld von AuslA?A?ndern, auch von der Regierung, es hat fA?A?rs Essen gereicht und fA?A?r ein Fahrrad, aber alles ist verbraucht. Der Ehemann war Tuktuk-Fahrer, er hat sein GefA?A?hrt eingebA?A?A?A?t und nun keine Arbeit mehr. Schwerer wiegt, dass die GroA?A?familie vierzehn Mitglieder verloren hat, sie haben nicht einmal Fotos der Toten, aber sie zeigen uns ein Bild der Lebenden. Ein australischer Fotograf hat die A?A?berlebenden Familien von Galle fotografiert, damit sie ein Bild haben, wenigstens eines. Und Frau Kumari geht bei einer Hilfsorganisation putzen, und ihr Bruder, dessen Frau vermisst wird, fA?A?hrt wieder hinaus zum Fischen. Irgendwie kommt man A?A?ber die Runden.

Wir waren schon einmal hier, vier Tage, nachdem die groA?A?e Welle kam. Ein schwarzer Sumpf zwischen Palmen. Im Wasser Eisenteile. Bohlen. Ziegel. Grotesk verdreht die Gleise der Bahn. Zwischen den Palmen Waggons. Tonnenschwere Triebwagen. Tote KA?A?rper wie riesige weiA?A?e Fische. Verwesungsgeruch. Gut, die schweren Schuhe zu tragen, dachte ich. In den Waggons waren die SitzbA?A?nke abgerissen, die Fenster zersplittert, Kabel hingen herum. Der Inhalt von Taschen hatte sich auf dem Boden verteilt. Darunter ein Tagebuch. Es erzA?A?hlte von einem MA?A?dchen aus Schweden, das vier Monate Ferien hatte und von Goa herunterkam. Ich las lange darin. Es war still, als gA?A?be es kein GerA?A?usch auf der Welt, nichts auA?A?er dem Regen. Nie endendem Regen.

Ein Jahr darauf fA?A?llt wieder schwerer Regen. Als wir das Auto zwischen den HA?A?tten parken, tA?A?nt eine Hupe wie von einem Schiff. PlA?A?tzlich taucht er auf aus dem Dschungel, der Zug, den sie die KA?A?nigin des Meeres nennen. Er donnert vorbei. Dann erst nehme ich die Kinder um uns wahr und die braunen, zarten Frauen. Sie rufen, you give money, wir sind arm, wir haben nichts, du hast viel, gib uns was. Castagnola sucht das GelA?A?nde nach Motiven ab, er nimmt ein paar Kinder auf, farbige Tupfer vor rostigroten Waggons, die sie abgestellt haben zum Gedenken. Das Mahnmal fA?A?r das grA?A?A?A?te ZugunglA?A?ck aller Zeiten, als die Todeswelle die Bahn vom Gleis riss und in die Palmen warf und weit mehr als tausend Menschen ertrA?A?nkte. Ein Massengrab, wo einmal das Dorf Peraliya war, eine Stunde entfernt von Galle.

Vor einem Jahr stand hier im Sumpf am Tag vor Silvester Anton Perera mit seinem Regenschirm. Anton Perera, 35 Jahre alt, Fachschuldozent, der nach seiner Frau Dhammiya, der fA?A?nfjA?A?hrige Bagya und dem vierjA?A?hrigen Bilanka suchte. Sie waren auf dem Weg vom Weihnachtsbesuch in Colombo zurA?A?ck in das Dorf gewesen, in dem die Frau unterrichtete. Anton Perera hatte keine Hoffnung mehr, er wollte nur etwas finden, an das er sich halten konnte. Als wir ihn trafen, hatte er es gefunden. Einen grA?A?nen Sari seiner Frau, einen SpielzeugbA?A?ren und ein rosa Hemd seiner Kinder. Er sagte, und die TrA?A?nen rannen ihm A?A?bers Gesicht, er werde nie wieder sein kA?A?nnen wie er frA?A?her einmal war.

Die Augen von Thilak Perera sind schwarz und traurig wie die Augen seines Bruders. Er ist ein wenig jA?A?nger als Anton, hatte seinen Bruder damals auf der Suche begleitet. Er erzA?A?hlt, dass Anton noch immer in China eine Fortbildung absolviert. Am Telefon mA?A?sse Anton oft weinen. Thilak sagt, dass sein Bruder in China bei Freunden Geld gesammelt habe. “Er hatte erfahren, dass einer seiner Studenten, der aus Peraliya stammte, sein Haus verloren hatte. Mit dem Geld konnte er der Familie ein neues Haus bauen.” Anton habe einfach etwas tun wollen, gegen dieses A?A?berwA?A?ltigende GefA?A?hl der Ohnmacht.

Es mag wohl sein, dass Anton Perera sich selbst einen Teil der Schuld am Tod seiner Familie gibt. Weil er in China war, als es geschah. Weil er nicht hier war, um sie zu beschA?A?tzen. Oder mit ihnen zu sterben.

An einen der Waggons haben MA?A?nche eines buddhistischen Klosters einen Aufruf geklebt. “BA?A?rger, bettelt nicht an diesem Mahnmal, wahrt eure WA?A?rde!” Es kommen Touristen hierher, einige auch jetzt im Regen. Zum Meer hin stehen die schnell errichteten HA?A?tten, die den Menschen vorlA?A?ufig Schutz gewA?A?hrten und jetzt tagsA?A?ber von den Bettlern genutzt werden. Hinter den Gleisen hat man schA?A?ne neue HA?A?user gebaut. Teils so nah am Bahndamm, dass die KA?A?nigin des Meeres ihre WA?A?nde beim Vorbeifahren zittern lA?A?sst. Castagnola fotografiert eine junge Frau, die vor ihrem Haus, direkt neben dem Mahnmal, auf einem Plastikstuhl sitzt und sich, doch ja, genussvoll die schwarzen Haare kA?A?mmt. Andererseits, es ist vorbei, der Zug riecht nach nichts mehr, auA?A?er nach Rost und Regen.

Das neue Haus am BahnA?A?bergang hat, so steht es auf einer Messingtafel, ein Parlamentsabgeordneter aus Colombo gestiftet. Darin wohnt Layanal Wirarathna, ein Dorfbeamter, der an diesem drA?A?ckend schwA?A?len Tag nur ein leichtes Tuch um die HA?A?ften trA?A?gt. Wir sitzen eine Stunde unter seinem Vordach, bis der Regen nachlA?A?sst. Dem Beamten hat der Tsunami die Mutter und den Vater genommen. Das erwA?A?hnt er am Rande. Er klagt A?A?ber die ungerechte Verteilung der Hilfe, sein Nachbar – sehen Sie mal rA?A?ber! – der habe viel mehr bekommen, hat jetzt ein Motorrad und einen schA?A?nen KA?A?hlschrank und noch einiges dazu. Und die Leute vorne, dass die sich nicht schA?A?men, sie bettelten die Touristen an, obwohl sie doch alle gut versorgt seien. Er sagt es, als schA?A?me er sich fA?A?r sie.

Aber ist es nicht unheimlich, hier zu wohnen, wo so viele Menschen starben? Layanal Wirarathna nickt. Er flA?A?stert: “Hier sind viele Geister.” Er habe jetzt, zum Jahrestag der Katastrophe, sechs MA?A?nche engagiert, um in seinem Haus zu beten. Ob das genug ist? Alle Nachbarn haben MA?A?nche bestellt, um die toten Seelen zu versA?A?hnen. Dann sagt der Mann, er habe noch keine Nacht in dem neuen Haus geschlafen. Keiner habe in seinem Haus geschlafen. “Nachts gehen alle weg.” Was, alle Leute gehen weg? “Ja, alle.”

Nachts ist die KA?A?stenstraA?A?e, die Verbindung von der Hauptstadt in den dicht besiedelten SA?A?den, wie leergefegt. FrA?A?her habe sich der Verkehr bis um Mitternacht gedrA?A?ngt, sagt unser singalesischer Fahrer Chandrasiri Ramasinghe, den alle Raja nennen. Jetzt hA?A?tten die Menschen Angst. Ein Freund zum Beispiel nahm nachts in Peraliya einen Anhalter mit. Der Fremde setzte sich neben ihn ins Auto und sprach nicht ein Wort. Als er sich umwandte, war niemand mehr da. Ein anderer Freund musste nachts bremsen, weil plA?A?tzlich eine Prozession aus dem Palmenwald trat. Graue Gestalten, die SA?A?rge trugen. Er A?A?berholte die Gruppe, doch als er in den RA?A?ckspiegel sah, waren sie verschwunden. Raja berichtet auch von UnfA?A?llen, weil Geister aus dem Nichts auftauchten.

Es gibt dunkle Strecken auf dieser StraA?A?e. Wenn man aber die StraA?A?e nur dunkel kannte, wie sie nach dem Tsunami war, dann wirkt sie jetzt, in den neu aufgebauten Touristenorten, mit den blinkenden Neujahrsgirlanden, den neu erA?A?ffneten LA?A?den, mit der Neonreklame, den geheimnisvollen GebetsrA?A?umen der Muslime und Buddhisten wie eine Hymne an das Leben. Wie ein Wunder. Als ob man nur einen Schalter umlegen musste, und alles war wieder da.

In der Hunderttausend-Einwohner-Stadt Galle sind wir im Lighthouse Hotel untergebracht, das wie ein MA?A?rchenpalast auf einer Klippe thront. Wegen dieser Lage hatte das Hotel nur ein paar WasserschA?A?den im Erdgeschoss. Wo damals Satellitenschalen von BBC und Sky News standen, im Kies vor dem Hotel, parken nun makellos weiA?A?e Fourwheeldrives mit UN- und Rotkreuz-Aufklebern. Man serviert Barbecue bei Fackellicht. Drei weiA?A? gekleidete dunkelhA?A?utige MA?A?nner singen und trommeln. Die Wellen donnern an die KA?A?ste.

Am Bufett, in einer riesigen Halle von tropischer Eleganz, verlieren sich zwei oder drei Touristenpaare, dazu einige Gruppen robuster Aufbauhelfer mit ihren Bergschuhen und Baseballkappen. Eine Delegation ist auch da, eine Gruppe um Christina Rau, die Frau des frA?A?heren BundesprA?A?sidenten, die deutsche Hilfsprojekte besucht. Am Abend, als Frau Rau durch die deutsche Seefahrtsschule im alten Galle Fort ging, hatten uns fliegende Ameisen gebissen. Raja sagt, das habe es frA?A?her nicht gegeben. Auch die anderen kleinen Insekten nicht, die plA?A?tzlich in riesigen Wolken auftreten und die sie Tsunami-Fliegen nennen.

In Colombo hatte ich den Chef der srilankischen TourismusbehA?A?rde gefragt, wie denn die Lage so sei im Jahr eins nach dem Seebeben? Der Mann, ein teddybA?A?rhafter Berufsoptimist, erwiderte, alles entwickle sich prA?A?chtig. Man habe sogar drei Prozent mehr GA?A?ste als im Vorjahr, weil verstA?A?rkt Inder und Singapur-Chinesen kA?A?men. Ein wenig Sorge mache noch das ZA?A?gern der EuropA?A?er, aber andererseits – er lehnte sich zurA?A?ck, ein breites LA?A?cheln erschien auf seinem Gesicht – andererseits habe der Tsunami Sri Lanka als “potentielles Urlaubsziel” weltweit erst auf die Agenda gesetzt. “Jetzt kennt man uns sogar in Kanada.”

Die Statistik ist das eine. Die leeren Zimmer im Lighthouse sind das andere. Im gesamten SA?A?den der Tropeninsel das gleiche Bild: Hotels und Pensionen sind hA?A?chstens zur HA?A?lfte gebucht, die TraumstrA?A?nde menschenleer, die neuen Restaurants, Bars und SouvenirlA?A?den wirken poliert wie zum Sommerschlussverkauf. Nur dass die Kunden fehlen. Die Hoteliers sprechen von EinbrA?A?chen bis zu achtzig Prozent. Ohne die GA?A?ste aus den Hilfsorganisationen hA?A?tten viele es nicht geschafft zu A?A?berleben.

Wir finden keine Touristen, die den Schrecken miterlebten und wiedergekommen sind. Nicht einmal jene WinterflA?A?chtlinge, die nach dem Tsunami blieben, aus Trotz oder weil sie beim AufrA?A?umen helfen wollten. Wie jener Herr aus Hamm bei Dortmund, der in Unawatuna einem Hotelier zur Hand ging, sein GrundstA?A?ck vom Schutt zu befreien. Wer dieses Jahr nach Sri Lanka fA?A?hrt, kommt aus Neugier. Oder aus SolidaritA?A?t. Beim FrA?A?hstA?A?ck auf der Terrasse sagt Herr Vonnahme, ein hagerer Tierarzt aus Paderborn, die Aussicht sei grandios, aber im Meer wA?A?rde er nicht schwimmen. Seine Frau sagt, es ist die StrA?A?mung, die StrA?A?mung ist zu stark hier. Sie waren vor drei Jahren schon einmal auf Sri Lanka, sie sind gekommen, um Geld auszugeben und dem Land damit zu helfen. Das muss ein seltsames GefA?A?hl sein, Ferien machen, um zu helfen. Und, haben sie keine Angst? Herr Vonnahme lacht. “Ein Absturz mit dem Flugzeug dA?A?rfte um ein Vielfaches wahrscheinlicher sein als ein neuer Tsunami”, sagt er.

Man kann es auch so sehen: es ist billig, es ist warm, und es gibt Bier. Man kann es mit den Augen der drei hochgewachsenen Jungen aus ZA?A?rich betrachten, die ihr Arbeitslosengeld in der Mambo Bar in Hikkaduwa verjubeln. Hikkaduwa, eine halbe Stunde von Galle entfernt, ist bekannt fA?A?r seine hohen Wellen, die gA?A?nstigen Guest Houses und die Partys. Allerdings hatten sich Simon, Dave und Christian das Land nach dem Tsunami doch ein wenig abenteuerlicher vorgestellt. Nun ist aber alles wie A?A?berall. Nicht mal Ruinen gibt es in Hikkaduwa. Dass die KA?A?ste abseits der Hotels noch immer einem TrA?A?mmerfeld gleicht, haben sie irgendwie nicht auf dem Schirm. Und dass sich das Meer plA?A?tzlich wieder zurA?A?ckziehen kA?A?nnte, um wie eine gewaltige Wand zurA?A?ckzukehren, darA?A?ber machen sie sich wahrscheinlich auch keine Gedanken.

Andererseits sind Surfer auch nicht gerade die Kunden, auf die man in Hikkaduwa wartet. Der Souvenirladen neben der Bar fA?A?hrt eine unglaubliche Menge neuer Schnitz- und Batikwaren. Der HA?A?ndler sagt, alles sei zerstA?A?rt gewesen, aber Freunde hA?A?tten ihm Kredit gegeben. So habe er wieder starten kA?A?nnen. Es fehlten nur kaufkrA?A?ftige Touristen.

Sri Lanka, eins der weltweit A?A?rmsten LA?A?nder, hat sich nach der Katastrophe in einem MaA?A? selbst geholfen, das man kaum fA?A?r mA?A?glich hA?A?lt. Bauunternehmer aus Colombo schickten Bagger, um die StraA?A?en zu rA?A?umen. GroA?A?hA?A?ndler verteilten Wasserflaschen und Reis. Tempel, Kirchen und Moscheen nahmen die Obdachlosen auf. Die Regierung sandte Soldaten zur Reparatur von StraA?A?en und BrA?A?cken. Am vierten Tag nach der Katastrophe trafen wir in Galle den Verkehrsminister aus Colombo, der einen Trupp Telefoningenieure begleitete. Er sagte, noch fA?A?nf Tage, dann kA?A?nne man hier wieder anrufen. Er hat Recht behalten. Das war, bevor die internationale Hilfe anrollte.

“Das hier ist Sri Lanka, das ist nicht New Orleans. Wir kA?A?nnen uns eben selbst organisieren.” So sagt es der neue DistriktsekretA?A?r fA?A?r den Wiederaufbau in Galle, mit bebendem Stolz in der Stimme. Die Distriktverwaltung liegt neben dem Busbahnhof der Stadt, auf dem mehrere hundert Menschen starben, als die Welle die Wagen erfasste und wie Spielzeug herumschleuderte. Jetzt ist der Bahnhof neu, die Busse sind schA?A?ner als zuvor, es gibt wieder Schuhputzer, LosverkA?A?ufer, LastentrA?A?ger.

Der SekretA?A?r, ein kleiner Mann mit Schnurrbart und dicker Brille, hat viel zu tun. Termine, drauA?A?en wartet ein HollA?A?nder, was der wohl will. Hier gab es einigen A?a?zrger mit den vielen Hilfsorganisationen. Sogar Demonstrationen gegen sie. “NatA?A?rlich sind wir dankbar, aber es kamen auch viele, die nur sich selbst helfen wollten und denen die Gesetze egal waren”, sagt er. “Man kann nicht einfach irgendwo HA?A?user bauen oder Hilfe mit religiA?A?ser Missionierung verbinden. Sri Lanka ist ein funktionierender Staat.”

Die Zahlen kann der SekretA?A?r auswendig aufsagen, 80 000 zerstA?A?rte HA?A?user im Land, 50 000 NotunterkA?A?nfte, 20 000 feste HA?A?user im Bau, 7 000 fertig, davon 900 in Galle. Gelistet, genehmigt, gebaut, bezogen. Gut angelegtes Spendengeld. Man hat KatastrophenschutzplA?A?ne erarbeitet und Fluchtrouten ausgeschildert. Der SekretA?A?r drA?A?ngt, danke fA?A?r das Interesse, ah, die Visitenkarte, und dann auf Wiedersehen. Unten im Foyer, wo sich vor einem Jahr ReissA?A?cke und Zelte stapelten, hat die Verwaltung Tsunami-Relikte ausgestellt: wasserverklebte Buchhaltungsakten, eine verbeulte Schreibmaschine, einen beschA?A?digten Tresor.

Es ist nicht schwer, die Menschen zu finden, die Castagnola damals fotografierte. Die Waisenkinder im Sambodhi-Heim, die sich seit dem Tsunami selbst verwalten. Die Schneiderin, die Vater und Neffen verlor und jetzt wieder mit dem NA?A?hen begonnen hat in der Ruine ihres Hauses – ein Bild wie vom Wiederaufbau Deutschlands. Den muslimischen LebensmittelhA?A?ndler, der den Verlust seiner Existenz beklagte. Jetzt hat er den Laden renoviert, hat die Regale gefA?A?llt und schA?A?ne neue KA?A?hltruhen. “Die GroA?A?hA?A?ndler haben uns sehr geholfen”, sagt der Kaufmann. Sie haben Ware geliefert und die Rechnungen gestundet. Banken haben gA?A?nstige Kredite gegeben, Konzerne ganze Paletten Limonade, Kekse oder Kaffee umsonst geliefert. Das GeschA?A?ft geht besser als zuvor. “Dank der Hilfsorganisationen. Die brauchen viel, und wir haben es.” Es gibt in Galle EinkaufsstraA?A?en, die nur noch Schutt waren und jetzt wieder brummen, als wA?A?re nichts passiert. Tsunami sei eben auch Business. “Big Business”, sagt der HA?A?ndler.

SchlieA?A?lich finden wir auch Rijana Abdulkader. Sie wohnt nicht mehr in Katugoda, dem muslimischen Viertel von Galle, das die Welle besonders schwer getroffen hatte. Rijana war an jenem Tag zur Vollwaisen geworden, auch ihre Geschwister hatte das Meer mit sich genommen. Nur sie, die so wunderbar schnell rennen kann, sie hat A?A?berlebt. Vor einem Jahr lebte sie bei ihren Tanten mit neun Personen in einem winzigen Lehmhaus in einer moskitoverseuchten Senke am Fluss. Jetzt bauen Hilfswerke am Fluss neue SteinhA?A?user, auch fA?A?r diejenigen, deren Leben nicht vom Tsunami, sondern von der Armut verwA?A?stet wurde. Rijanas Tante Farida zeigt uns ihr neues Haus, es gibt neue Betten, neue Moskitonetze, eine richtige KA?A?che. Sie hat drei Kinder verloren, aber sie ist wieder schwanger, die funkelnden Augen spiegeln ihr GlA?A?ck. Und ihr Mann hat Arbeit. Zukunft.

Farida besaA?A? auch ein GrundstA?A?ck, um darauf zu bauen. Ihre Schwester Soban jedoch, der die Welle den Mann und einen Sohn nahm, jene Schwester, die auch Rijana bei sich beherbergte, sie hat nichts als ein Zelt. Ihr Haus stand am Kai auf einem StA?A?ck Land, das ihr nicht gehA?A?rte. Soban weiA?A? nicht, was aus ihr werden soll. Ihr Schwager will sie nicht im neuen Haus haben. Daher hat sie auch Rijana, die Waise weggegeben.

Wir finden das dreizehnjA?A?hrige MA?A?dchen im Hinterland, gut eine Stunde entfernt. Sie lebt dort, wo es keinen Tsunami gab, aber auch keine internationale Hilfe. Sie lebt im Arabischen MA?A?dcheninternat Baithul Hitema. Das Internat ist ein stiller Ort hinter einer hohen Mauer, die 52 MA?A?dchen dA?A?rfen es nicht ohne Begleitung verlassen. Sie lernen Englisch, Mathematik und Arabisch. Das Haus ist sauber und gut gefA?A?hrt, aber arm. Die Lehrerinnen, junge Frauen mit Kopftuch, die ein wenig schA?A?chtern sind, sagen, leider kA?A?nnten sie den Kindern nur Reis, Brot und Curry bieten. Manchmal Huhn. Es wA?A?re gut, wenn es auch mal etwas anderes gA?A?be.

Und Rijana, die fA?A?r uns ihre Schuluniform angezogen hat, einen lila Umhang, der nur ihr schA?A?nes dunkles Gesicht frei lA?A?sst, Rijana redet noch immer kaum ein Wort, und wenn, dann sehr leise. Sie sei gern hier. Sie lerne gern Sprachen und den Heiligen Koran. Sie mA?A?chte Arabischlehrerin werden, sagt sie. Als Rijana wieder gegangen ist, sagt die Lehrerin, eigentlich brA?A?uchte das MA?A?dchen psychologische Hilfe. “Manchmal ist sie irgendwo ganz woanders. Manchmal fA?A?ngt sie im Unterricht an zu zittern. Aber es wird besser. Die Gruppe tut ihr gut. Die Angst lA?A?sst nach.”

Dann fahren wir nach Osten. Je weiter wir kommen, desto mehr verlassene Ruinen sA?A?umen die StraA?A?e. Manche KA?A?stenstreifen sehen noch immer aus wie ein Katastrophengebiet. Und doch, die internationale Hilfe kam zwar spA?A?ter, aber sie kommt auch hier an. Wir besuchen Projekte des deutschen Technischen Hilfswerks, der Gesellschaft fA?A?r Technische Zusammenarbeit, der kleinen, effektiven Hilfsorganisationen Arche Nova aus Dresden und Help aus Bonn. Wir sehen, wie neue HA?A?user entstehen, wie Brunnen gebohrt, wie komplette KrankenhA?A?user aufgebaut werden. Auch die Natur erholt sich. Der Reis gedeiht wieder. Vielerorts werden Buhnen angelegt zum Schutz vor neuen Riesenwellen.

Auf dem Weg zur Clindamycin buy weltberA?A?hmten Surfer-Bucht Arugam Bay mA?A?ssen wir das Hinterland durchqueren, den Dschungel, die Savanne, in der wilde Elefanten leben, RA?A?ckzugsgebiet der tamilischen Rebellenbewegung Liberation Tigers of Tamil Eelam. Auch hier, weitab der KA?A?ste, gibt es Ruinenfelder. Mehr als 35 000 Menschen tA?A?tete das Meer, aber rund 65 000 Menschen verloren ihr Leben im Konflikt zwischen Tamilen und Singalesen. Mit SandsA?A?cken und Stacheldraht gesicherte Forts des srilankischen MilitA?A?rs entlang der StraA?A?e lassen ahnen, wie brA?A?chig der Waffenstillstand ist. Nach dem Tsunami hatten die Feinde einige Zeit zusammengearbeitet, sich dann aber – unter anderem wegen der Verteilung der Hilfsgelder – wieder heillos zerstritten. Seit ein singalesischer Nationalist im November die Wahlen gewann, wird im Osten und Norden Sri Lankas wieder geschossen. Neue Kombattanten sind aufgetaucht, muslimische Gruppen, die gegen die Tamilen kA?A?mpfen. Jeden Tag sterben Menschen. “Wir haben weder Krieg noch Frieden”, sagen die Leute. Die Chance, nach der Katastrophe dauerhaft Frieden zu schlieA?A?en, wurde nicht genutzt.

Wir haben unseren Kleinbus mit Aufklebern deutscher Hilfsorganisationen kenntlich gemacht. AuslA?A?nder sind bisher nicht angegriffen worden. Vor Arugam Bay passieren wir einen waffenstarrenden Checkpoint, dann geht es A?A?ber die neue BehelfsbrA?A?cke in das Surfer-Paradies, wo im Sommer bereits wieder ein internationaler Wettbewerb stattfand. Arugam Bay liegt auf einer Landzunge zwischen dem Meer und einer Lagune. Das Fischerdorf mit seinen kleinen Pensionen und Bars wurde regelrecht zerschmettert. A?A?ber 400 Menschen, ein Zehntel der Bewohner, starben.

Damals gab es in Arugam Bay nur noch ein intaktes Haus, das Siam View Hotel, Treffpunkt der Ausharrenden und der Hilfswerker, das wie ein Leuchtturm der Flut getrotzt hatte. Die HA?A?lfte des GebA?A?udes hatte die Welle zwar weggerissen, aber die Bar im ersten Stock hatte gehalten. SA?A?mtliche GA?A?ste, die meisten hatten bis zum Morgen die Full Moon Party gefeiert, konnten sich dorthin retten und bei einem Glas Gin das angstmachende Schauspiel beobachten. Im Siam View Hotel gab es in den Tagen nach dem Tsunami Essen fA?A?r alle umsonst und sogar kaltes Bier vom Fass. Der Hotelier Fred Netzband-Miller, deutsch-englischer Bauingenieur und Abenteurer, der neun Kinder auf dem Erdball hat, leistete Nothilfe im Dorf, bis die ersten professionellen Helfer am Silvestertag eintrafen.

Netzband-Miller hat sein gesamtes Geld in ein Tsunami-Warnsystem investiert, er ist fast pleite, fA?A?hrt das Siam View Hotel mit Restaurant und Biergarten aber noch immer. Der 55-jA?A?hrige hat sogar seine Beach Bar neu aufgebaut, er hat auch den Rohbau des Haupthauses fertig. Die Saison war letztlich besser als befA?A?rchtet, die vielen Mitarbeiter der Hilfsorganisationen mA?A?ssen auch Bier trinken, ein paar Surfer sind gekommen, “die lassen sich von Krieg und Tsunami nicht abhalten, die reiten auf der Welle, auch wenn am Strand Bomben einschlagen”. Netzband-Miller trinkt einen Kaffee und blickt hinA?A?ber zum Meer. Angst habe er jedenfalls nicht, sagt er, sein Haus sei jetzt Tsunami-sicher.

Er kann aber Geschichten erzA?A?hlen, die man sonst nicht zu hA?A?ren bekommt. Wie die Hilfsorganisationen das Dorf geradezu A?A?berrannten und gar nicht mehr wussten, wohin mit dem Geld. Wie das franzA?A?sische Rote Kreuz ihn verklagte, weil er gewagt hatte, dessen ineffektive Arbeit auf seiner Webseite zu kritisieren. Er erzA?A?hlt, dass deutsche Spender Geld fA?A?r eine Schule schickten, die der italienische Staat lA?A?ngst aufbaute und das Geld werweiA?A?wohin verschwand. Wie eigentlich nur eine einzige kleine Hilfsorganisation, Demira aus MA?A?nchen, das ganze Jahr A?A?ber in Arugam Bay aushielt und die Menschen noch versorgte, als die Franzosen lA?A?ngst wieder weg waren. Ausgerechnet Demira, denke ich, eine Gruppe von A?a?zrzten, die uns damals A?A?beraus kopflos und chaotisch erschienen war.

Der Hotelveteran ist nicht der einzige, der an die Zukunft von Arugam Bay glaubt. Die HA?A?lfte aller Pensionen wurde wieder aufgebaut. DeanA?a??E?s Beach Hotel. Die Hillton Cabanas. Der Aloha Surf Shop. Nur die StraA?A?e selbst, sie ist im gleichen lausigen Zustand wie vor einem Jahr. Wie im A?A?brigen fast alle StraA?A?en im Osten, was damit zusammenhA?A?ngt, dass nach Osten die tamilische BevA?A?lkerung – und die Anzahl der MilitA?A?rposten – stetig zunimmt.

Auch das Dorf Komari, wie Arugam Bay zwischen das Meer und eine Lagune geklemmt, bot vor einem Jahr ein apokalyptisches Bild. Stromleitungen blockierten die StraA?A?e, mehr als tausend HA?A?user waren aus dem Sand gerissen worden, der Sand wehte weiA?A? A?A?ber den Asphalt, an verdorrten Palmen hingen aufgefA?A?delte TonbA?A?nder und herrenlose KleidungsstA?A?cke, nur ein hinduistischer Tempel hatte dem Wasser standgehalten. Die A?A?berlebenden aus Komari sammelten sich auf einer AnhA?A?he, einige irrten durch den Sumpf, es gab keine funktionierenden Verbindungen zum Hinterland wie etwa in Galle. Ihre Rettung war die christliche Hilfsorganisation World Vision, die das Gebiet gut kannte und schon vor dem Tsunami hier BA?A?rgerkriegsflA?A?chtlingen half. So konnten schnell Zeltlager eingerichtet, Wasseraufbereitungsanlagen und Essen organisiert werden. Das finnische Rote Kreuz, ebenfalls schon lange im Osten der Insel engagiert, baute eine Feldklinik auf. World Vision ist immer noch da, die Weltbank und andere Organisationen sind hinzugekommen. Und Komari, das so verheerend getroffene Komari, wA?A?chst aus den Ruinen schA?A?ner als es wohl jemals war.

Hier trafen wir vor einem Jahr den Dorflehrer Hetti Hera Chandrasiri, der mir wie ein lebendes Symbol der VerstA?A?ndigung erschien: er Singalese und Buddhist, seine Frau Tamilin und Hindu. Er konnte mit der Frau und den beiden Kindern flA?A?chten, als die Welle heranraste, aber seine Mutter hat sie nicht A?A?berlebt. Er rA?A?umte damals in einem Schutthaufen herum, der einmal sein Haus gewesen war. Ziellos. Traumatisiert. Er sagte, es sei schwer daran zu glauben, dass in Komari jemals wieder Menschen leben kA?A?nnten. Aber er wollte trotzdem bleiben.

Noch leben in Komari viele Menschen in Zelten, aber wir sehen auch hunderte neuer HA?A?user, WA?A?sche flattert auf den Leinen, die Fischer haben neue Katamarane. Wir fragen nach Herrn Chandrasiri, es ist ein bisschen schwierig, weil die Leute Tamilen sind und kaum einer Englisch versteht. Da kommt er plA?A?tzlich angerattert auf einem hA?A?bschen roten Moped. Herr Chandrasiri macht den Eindruck, als gehe es ihm gut, trotz allem. Er zeigt auf ein GebA?A?ude, sagt, das sei die neue Schule, die SchA?A?ler hA?A?tten selbst mitgebaut, und schon in einem Monat, da werde dort unterrichtet. Oh ja, sagt er, “wir lernen aus dem UnglA?A?ck, wir werden uns wappnen.” Nur die Lage des Ortes kA?A?nne man leider nicht A?A?ndern. Manchmal rennen alle plA?A?tzlich in Panik auf die AnhA?A?he. Herr Chandrasiri ist der Ansicht, dass jederzeit wieder ein Tsunami kommen kann. Aber er lA?A?chelt.

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Foto: Der Fischer und sein Fang Drei Monate lang haben die Fischer von Galle die Netze nicht ausgeworfen. Weil niemand mehr Fisch essen wollte. Jetzt fahren sie wieder hinaus aufs Meer. Und der Fang ist besser als zuvor.

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Foto: Die Fischer und das Meer Um den Katamaran vom Strand zu wuchten, brauchen sie jeden Mann. Nicht jeder hat ein neues Boot bekommen, aber Arbeit ist fA?A?r die meisten da.

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Foto: Das Paar und das alte Lehmhaus Weil diese armen Reisbauern neben einer neuen Siedlung fA?A?r geschA?A?digte Fischer wohnen, bekommen auch sie ein schA?A?nes Steinhaus.

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Foto: Der Junge und das Wasser Nihal freut sich, dass wieder sauberes Wasser aus dem Brunnen kommt. A?A?ber 200 solcher Brunnen hat ein Dresdner Hilfswerk in Batticaloa gebohrt.

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Foto: Das Waisenkind Rijana Abdulkader verlor Eltern und Geschwister. Eine reiche Muslimin bezahlt ihr Internat.

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Foto: Der Junge und die Ruine Bei Batticaloa spielen Kinder in zerstA?A?rten HA?A?usern. Im Osten Sri Lankas gleichen die StrA?A?nde noch immer Schuttfeldern, StraA?A?en und BrA?A?cken sind oft nur notdA?A?rftig geflickt. Es kommt wenig Geld aus Colombo. Weil der Osten Tamilengebiet ist. Die Frau am Mahnmal In Peraliya, wo die Todeswelle einen vollbesetzten Zug von den Gleisen riss und mehr als tausend Menschen starben, wurden drei der Waggons als Tsunami-Denkmal aufgestellt. Die Bahn fA?A?hrt wieder. Die A?A?berlebenden des Dorfs sind zurA?A?ckgekehrt.

Provera for sale philippines

A?A?HomePage Berliner Zeitung

ZDF & DEMIRA


Ein Herz fA?A?r Kinder

Hilfe fA?A?r Arugam-Bay
DEMIRA – Deutsche Minen Raeumer e.V. wurden aus Arugam Bay um Hilfe gebeten

So brachen denn kurz darauf zwei Mitglieder des Vereins nach Sri Lanka auf, um in der Region Arugam-Bay im Osten der Insel eine medizinische Versorgung mitaufzubauen. Von den 5000 Menschen, die dort lebten, wurden A?A?ber 900 durch den Tsunami getA?A?tet, viele weitere waren verletzt.

Mit Hilfe privater Spenden bauten die Mitglieder von “Demira” in Sri Lanka ein Zeltkrankenhaus auf, das von freiwillig arbeitenden A?a?zrzten und PflegekrA?A?ften betrieben wurde. Aus dem Notbehelf wurde eine feste Institution: Auf Wunsch des Gesundheitsministeriums von Sri Lanka beschlossen die Helfer von “Demira”, ihre Arbeit langfristig fortzusetzen und eine dauerhafte Krankenstation einzurichten. Als Partner des Projekts wurde “Ein Herz fA?A?r Kinder” gewonnen. Am 30. November 2005 konnte das Krankenhaus feierlich erA?A?ffnet werden.

Arbeit ist noch nicht getan
Doch die Arbeit ist noch nicht getan. Neben der medizinischen Versorgung kA?A?mmern sich die Helfer, zu denen unter anderem auch der “Malteser Hilfsdienst” und das “Hilfswerk fA?A?r Menschen in Not” gehA?A?ren, auch um die Erneuerung der zerstA?A?rten Infrastruktur: RA?A?ume werden wiederhergestellt, GundstA?A?cke besorgt und GebA?A?ude errichtet. Auch SchulbA?A?cher und SchulmA?A?bel fA?A?r die zumeist traumatisierten Kinder werden besorgt.

Und die Arbeit der Deutschen fA?A?llt auf fruchtbaren Boden: “Ich mA?A?chte Arzt werden”, steht fA?A?r den elfjA?A?hrigen Dirasun heute schon fest, der durch den Tsunami seinen Vater und drei weitere AngehA?A?rige verlor und nun im Waisenhaus lebt. Der Grund: “Ich mA?A?chte anderen Menschen so helfen, wie mir geholfen wurde.”

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Wiener Zeitung

Von Christine Zeiner

AufzA?A?hlung Teespenden fA?A?r Teeproduzenten
AufzA?A?hlung Lokale Traditionen oft A?A?bergangen.

Wien/Banda Aceh/Arugam Bay. “Fotografiere Kinder”, bat die Hilfsorganisation Helmut Lukas, Professor fA?A?r Sozialanthropologie an der A?a??sterreichischen Akademie der Wissenschaften, bevor er in die Tsunamiregion Aceh reiste.

Bilder von Kindern in Katastrophenregionen erregen Mitleid. Mitleid bringt Spenden. Die Hilfsorganisationen A?a??a?? meist NGOs (Non Governmental Organisations) A?a??a?? hatten nur kurz Zeit: Katastrophen, selbst jene im AusmaA?A?, wie sie der Tsunami brachte, verlieren rasch ihren Schrecken A?a??a?? zumindest bei jenen, die nicht unmittelbar betroffen sind. “In Aceh war wirklich alles zerstA?A?rt”, sagt Lukas. “Wenn von einem Dorf, in dem 500 Menschen wohnten, nur 150 A?A?berleben, wird Hilfe gebraucht.” SofortmaA?A?nahmen retteten tausende Leben. Spenden aus der ganzen Welt gab es reichlich. Allein die “Nachbar in Not”-Aktion brachte 32 Millionen Euro. Hilfe kam A?a??a?? doch auch solche, die niemand wollte.

Kurze Zeit nach der Katastrophe lagerten etwa auf Sri Lanka Winterjacken. Die Durchschnittstemperatur betrug dort 28 Grad. Das Land, das zu den grA?A?A?A?ten Teeproduzenten gehA?A?rt, erhielt A?a??a?? Tee. Manche schickten Klopapier fA?A?r die Bewohner, die fA?A?r diese Hygiene Wasser verwenden.

In Bukit Barisam, einer Gebirgsregion auf Westsumatra, wurden Wasseraufbereitungsanlagen aufgestellt. Die Gegend zA?A?hlt zu jenen Regionen der Welt, wo es die meisten NiederschlA?A?ge gibt. Am kostengA?A?nstigsten wA?A?re es gewesen, auf den nA?A?chsten Regen zu warten. Doch Experten und die Bewohner wurden nicht gefragt.

Helfer mA?A?ssten A?A?ber die Kultur und Traditionen betroffener Gebiete Bescheid wissen, kritisiert Lukas die oft unA?A?berlegten Taten mancher Institutionen und Organisationen.
Helfen um jeden Preis

Die Helfer wollten helfen A?a??a?? und die Preise stiegen: AuslA?A?ndische Helfer bezahlten das Doppelte bis Zwanzigfache fA?A?r Lebensmittel und Baumaterialien. Das wirkte sich auch auf die Preise fA?A?r Einheimische aus.

Dutzende Hilfsorganisationen brachten ihre Spendengelder in die betroffenen Gebiete, und jede der NGOs kam mit anderen Zielen und Regeln. “Wer von sieben NGOs abgewiesen wurde, bekam von der achten UnterstA?A?tzung”, sagt Christoph Weismayer, Soziologe und Sri-Lanka-Experte.

Aus dem einst ruhigen Fischerdorf Arugam Bay auf Sri Lanka ist ein aufstrebender Tourismusort geworden. Heute herrscht dort Neid und Misstrauen. “Man schaut, was der Nachbar bekommen hat, wie sein Haus heute aussieht”, berichtet Weismayer.

In einem Papier, das Professor Lukas fA?A?r eine Hilfsorganisation erarbeitete, stellte er die Frage, ob jemand, der vor der Katastrophe kein Haus hatte, nun eine feste Bleibe bekommen soll. Und weiter: “Was unternehmen wir, wenn Besitzer groA?A?er Boote ihre Boote ersetzt bekommen, wA?A?hrend den Besitzern kleiner Boote auch nur kleine Boote ersetzt werden?”

Der Fischer Noor Salin Hanees berichtete der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, dass es in seiner Region vor dem Tsunami 80 Boote gab. “Als wir hA?A?rten, die AuslA?A?nder bezahlen uns neue Schiffe, wurden 500 AntrA?A?ge gestellt. Nun gibt es 160 Boote. Bald wird der Fisch in unserer Bucht knapp werden.”

Manche Hilfsorganisationen sind sich solcher Probleme bewusst. Oft werden aber in der Annahme, Gutes zu tun, lokale Gewohnheiten und Traditionen A?A?bergangen. “Es sollte hinterfragt werden, wer bestimmt, was mit dem Geld passiert: NGOs, Regierungen, Verwaltungsbeamte, DorfA?A?lteste?”, meint Lukas.
Aufbau des Tourismus

“Die Regierung in Colombo hat in der Spendenflut vor allem die Chance gesehen, die Infrastruktur des Landes zu modernisieren und den Tourismussektor aufzubauen”, schreibt die “Neue ZA?A?rcher Zeitung”. In Orten, die sich nicht fA?A?r den Tourismus eignen, stehen noch immer NotunterkA?A?nfte. In den Tsunamiregionen lebt heute erst ein FA?A?nftel der 1,8 Millionen Obdachlosen wieder in festen HA?A?usern.

Dabei hat der Tourismus zum AusmaA?A? der Katastrophe beigetragen. Noch vor wenigen Jahren waren Korallenriffe und MangrovenwA?A?lder in SA?A?dostasien natA?A?rliche Schutzwalle, die die Wucht von Flutwellen bremsten. Sie wichen unter anderem Shrimpsfarmen und TouristenstrA?A?nden.

Tatsachen wie diese spielen beim Werben um Spenden kaum eine Rolle. Diesen Mangel an wirklicher Auseinandersetzung kritisiert der mexikanische Intellektuelle Gustavo Esteva. Katastrophen und TragA?A?dien mA?A?ssten in der A?a??ffentlichkeit anders als durch Appelle ans Mitleid zum Thema gemacht werden.

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Schwieriger Neustart

Die Tourismus-Industrie Sri Lankas hat die Folgen des Tsunamis noch immer nicht verkraftet

von Claudia Piuntek

Colombo – Ranjith Seneviratna schlA?A?ngelt sich mit einem vollen Tablett an den Tischen vorbei. Der Besitzer des kleinen Strandrestaurants in Hikkaduwa serviert seinen GA?A?sten frische FruchtsA?A?fte und eisgekA?A?hltes Bier. Eigentlich dA?A?rfte es “RanjithA?a??E?s Beach Hut” gar nicht mehr geben. Vor einem Jahr hatte der Tsunami im SA?A?dwesten Sri Lankas nur TrA?A?mmer hinterlassen, und die beliebte Strandbar liegt innerhalb der 100-Meter-Bannzone, die danach nicht mehr bebaut werden durfte. Doch schon zwei Wochen nach dem UnglA?A?ck begann Ranjith Seneviratna mit dem Wiederaufbau. Er nutzte das groA?A?e Durcheinander und lieA?A? schnell ein neues GebA?A?ude hochziehen, bevor die BehA?A?rden die SchA?A?den A?A?berhaupt nur erfassen konnten. Bereits Ende Februar empfing das wiederaufgebaute Restaurant die ersten GA?A?ste.

Als Reaktion auf die vielen Toten und die ZerstA?A?rung entlang der KA?A?ste brachte Sri Lankas Regierung zu Jahresbeginn die “KA?A?stenerhaltungszone” wieder ins GesprA?A?ch. Das Gesetz aus den 80er Jahren erlaubt den BehA?A?rden, Bauverbote zu erlassen. Neu definiert wurde lediglich der Mindestabstand zum Meer: 100 Meter in den Haupttourismusgebieten im SA?A?dwesten, 200 bis 300 in den Tamilengebieten im Osten und Norden. Nach offizieller Darstellung dient die “KA?A?stenerhaltungszone” dem Schutz der BevA?A?lkerung. Die Hilfsorganisation Medico International jedoch sprach von einer zweiten Vertreibungswelle und vermutete, daA?A? die BehA?A?rden die Gelegenheit nutzten, um der Fischereiindustrie und dem internationalen Tourismus den Weg zu ebnen. Auch sind die touristisch erschlossenen Gebiete im Westen und SA?A?dwesten so dicht besiedelt, daA?A? Obdachlosgewordene weit ins Landesinnere hA?A?tten umziehen mA?A?ssen. Und dahin verirren sich keine Touristen. Die wollen, wie Ranjith Seneviratna weiA?A?, “am Meer sitzen und nicht im Inland”.
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GroA?A?e Hotels allerdings erhielten Genehmigungen fA?A?r den Wiederaufbau und sogar fA?A?r Neubauten innerhalb der Bannzone. Kein Wunder, denn das Fremdenverkehrsamt Sri Lankas sieht die Zukunft weniger im Individual- als vielmehr im Luxustourismus und fA?A?rdert gezielt die Ansiedlung internationaler Hotelketten. Das Land hat GroA?A?es vor, will sich als “Reiseziel der Weltklasse” etablieren. Wer Sri Lanka und seine fehlende Infrastruktur kennt, wundert sich A?A?ber derartige Ziele.

Anfang des Jahres legte die Regierung ein 8,5 Mio. Euro teures Marketingprogramm auf, um den Reisemarkt anzukurbeln, und verweist nun auf Statistiken, die fA?A?r die ersten neun Monate 2005 eine Zunahme der Besucher von acht Prozent gegenA?A?ber dem Vorjahr ermittelt haben. Das Problem: Zum einen wurden nicht die A?A?bernachtungen, sondern die Einreisen gezA?A?hlt, alle Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Privathelfer inklusive. Zum anderen bleiben vor allem Besucher aus den bisherigen KernmA?A?rkten in Westeuropa aus. In ihrem Trendbarometer vom November stuft die Zeitschrift “Touristik Report” Sri Lanka als grA?A?A?A?ten Verlierer der Wintersaison ein: 18 der 20 wichtigsten deutschen Reiseveranstalter melden ein Minus von bis zu 70 Prozent. Eine katastrophale Entwicklung fA?A?r die 600 000 Menschen, die hier vom Tourismus leben.

Wie Ranjith Seneviratna mit seiner gleichnamigen Strandbar. Immerhin haben die vielen Betroffenen wie er mit ihren Protesten erreicht, daA?A? die “KA?A?stenerhaltungszone” zumindest inoffiziell vom Tisch ist. All die kleineren, innerhalb der Bannzone illegal aufgebauten Betriebe laufen angesichts von WillkA?A?r, Korruption und instabiler politischer Lage jedoch Gefahr, ihre neu errichteten GebA?A?ude wieder abreiA?A?en zu mA?A?ssen.
Schwieriger Neustart (2)

Staatliche Banken taten ein A?A?briges, den Wiederaufbau zu behindern. Tsunami-Opfer, die ihr zerstA?A?rtes Eigentum auf Basis alter Baugenehmigungen innerhalb der Bannzone aufbauen wollten, bekamen keine Kredite. In den GenuA?A? der nach der Katastrophe in Aussicht gestellten gA?A?nstigen Darlehen kamen nur Unternehmer mit guten Kontakten zu Privatbanken.

Ein Mann mit guten Kontakten ist Ananda Jayadewa, Besitzer des “Paradise Beach Club” in dem kleinen Touristenort Mirissa an der SA?A?dspitze der Insel. Nachdem die Riesenwelle das Hotel verschluckt hatte, bangte er monatelang um die Erlaubnis, die Anlage direkt am Strand wieder aufbauen zu dA?A?rfen. WA?A?hrend dieser Zeit produzierten Jayadewa und seine Angestellten Zementsteine fA?A?r ein groA?A?es Hilfsprojekt. Die Geduld wurde belohnt: Jayadewa bekam die Baugenehmigung und einen gA?A?nstigen 430 000-Euro-Kredit von einer Privatbank. Ein Jahr nach dem Seebeben ist der Wiederaufbau im Gange, die Zementsteine werden mittlerweile fA?A?rs Restaurant und fA?A?r neue Strand-Bungalows verwendet. “Ich hoffe, daA?A? wir im Juli, zu Beginn der Sommerferien in Europa, erA?A?ffnen kA?A?nnen”, sagt der Hoteleigner.

Weniger optimistisch ist Fred Netzband-Miller vom “Siam View Hotel” in Arugam Bay. 156 GA?A?ste befanden sich am 26. Dezember letzten Jahres im Hotel des Deutsch-EnglA?A?nders. Weil der GA?A?rtner die Flutwelle kommen sah, konnten sich die GA?A?ste in Sicherheit bringen. Aber mehr als 400 Menschen, ein Zehntel der Bewohner, starben in Arugam Bay. Um den Wiederaufbau seines Hotels konnte sich Netzband-Miller zunA?A?chst gar nicht kA?A?mmern. Er wurde als Lebensretter und Versorger gebraucht: “Arugam Bay war tagelang von der AuA?A?enwelt abgeschnitten. Die erste Hilfsorganisation traf hier am Silvestertag ein. Wir muA?A?ten zunA?A?chst Nothilfe fA?A?r die A?A?berlebenden leisten”, erinnert sich der in Afrika aufgewachsene Hotelier. Da auch spA?A?ter nur wenig Hilfe in dem stark zerstA?A?rten Surferort ankam, steckte er seine gesamten RA?A?cklagen sowie alle Privatspenden der GA?A?ste und Freunde in die Notversorgung der BevA?A?lkerung. Sein provisorisch eingerichtetes Restaurant betrieb er nach dem Solidarprinzip: AuslA?A?ndische Helfer und GA?A?ste zahlten nach Ermessen, Einheimische wurden umsonst versorgt.

Obwohl ihm die Flut einen Schaden von 400 000 Euro hinterlassen hatte, investierte Netzband-Miller seine letzten Ersparnisse in ein Tsunami-FrA?A?hwarnsystem fA?A?r die BevA?A?lkerung. Jetzt ist er pleite, der Wiederaufbau des “Siam View Hotels” geht nur schleppend voran. Den gA?A?nstigen Kredit, den die Regierung allen Tsunami-Opfern versprochen hatte, bekam auch Netzband-Miller nicht. Er hatte den Antrag bei seiner Hausbank, der staatlichen Bank of Ceylon, gestellt, die doch eben keine Bauvorhaben in der Bannzone finanziert. Die rettende Alternative, eine Privatbank, aber gibt es nicht in der strukturschwachen Region.

Entlang der OstkA?A?ste richtete der Tsunami die grA?A?A?A?ten SchA?A?den an. Das “Shahira Hotel” in Nilaveli etwa wurde von der Welle schwer zerstA?A?rt. Manager Mohammad Sadiq wA?A?re in einem der Hotelzimmer ertrunken, wenn die steigenden Wassermassen nicht die TA?A?r aus den Angeln gerissen und ihn hinausgespA?A?lt hA?A?tten. Sadiqs Arbeitgeber hatte zwar eine GebA?A?udeversicherung, diese zahlte aber nicht, weil laut Police zwar FlutschA?A?den versichert waren, das Wort “Tsunami” aber nicht vorkam. Auf den Kreditantrag des EigentA?A?mers hat die Staatsbank nie reagiert. “Dabei liegt das Hotel auA?A?erhalb der 200-Meter-Zone”, sagt der Hotelmanager. Inzwischen hat sein Chef mit privaten RA?A?cklagen und einem kleinen Kredit bei einer Privatbank einen Teil der ZerstA?A?rungen beheben kA?A?nnen. Und die Hotelcrew hofft, daA?A? die GA?A?ste bald nach Nilaveli zurA?A?ckkehren.

Schwieriger Neustart (3)

Regierungshilfen oder Staatskredite hat auch Strandbar-Betreiber Ranjith Seneviratna aus Hikkaduwa nicht erhalten. DafA?A?r aber private Spenden von befreundeten Touristen. Er hat das Bauverbot einfach ignoriert und schnell alles Geld in den Wiederaufbau gesteckt. Eine lohnende Entscheidung: “RanjithA?a??E?s Beach Hut” entwickelte sich zum Treffpunkt der Helfer aus aller Welt, die in der Umgebung Wohncamps und Behelfsschulen errichteten.

Inzwischen herrscht im SA?A?dwesten der Insel fast wieder NormalitA?A?t. In dem kleinen Strandrestaurant erinnert nur noch ein Foto, das ein FrA?A?hstA?A?cksgast von der herannahenden Welle gemacht hatte, an die groA?A?e Katastrophe. Seneviratnas Kunden sind zurA?A?ckgekehrt, um den Blick auf das Meer zu genieA?A?en. Und um zu vergessen, was sie hier vor einem Jahr erlebt haben.
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Artikel erschienen am Fr, 30. Dezember 2005

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Die Welle ist noch nicht verebbt

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Es gibt immer wieder Menschen, die ihrer Zeit voraus sind. Wie den Briten Lee Blackmore, der sein Hotel in der Order myambutol package Arugam Bay schon 1999 “Tsunami” benannt hat. Damals wussten die meisten noch gar nicht, was das A?A?berhaupt ist. Oder auch der GA?A?rtner des weiter hinten am Strand gelegenen Siam View Hotels: Am Morgen des 26. Dezember hatte sich der alte Mann gegen 8.45 Uhr erdreistet, hartnA?A?ckig alle HotelgA?A?ste zu wecken, was angesichts der vorangegangenen, feuchtfrA?A?hlichen Weihnachtsparty kein besonders leichtes Unterfangen war. Doch der alte Mann hatte das an jenem Tag irgendwie merkwA?A?rdige Meer beobachtet. Er war A?A?berzeugt, dass groA?A?es Unheil nahte. Dies lieA?A? dann mit bis zu 15 Meter hohen Flutwellen auch nicht mehr lange auf sich warten. Dank der Vorwarnung A?A?berlebten alle 165 GA?A?ste, doch ringsherum gab es massenhaft Tote und Verletzte und nur noch eine einzige TrA?A?mmerwA?A?ste – wie fast an der gesamten OstkA?A?ste, die auf Sri Lanka am schlimmsten von der Naturkatastrophe betroffen war. Kaum zu glauben, dass es hier heute schon wieder Urlauber gibt.

Sie wohnen in den wieder hergerichteten Resten der Bungalowanlagen. Nicht wenige sind durch eine Mauer oder einen Sichtschutz von der umgebenden, bedrA?A?ckenden Tristesse aus zerborstenen Mauern, KloschA?A?sseln und Palmen abgegrenzt. Und vielleicht wissen die meisten GA?A?ste sogar, dass sie hier mitten auf einem Leichenfeld urlauben. Denn damals, als die Eile es geboten hatte, wurden viele Todesopfer ganz einfach direkt dort bestattet, wo man sie gefunden hatte. Aber die Besucher dieses Surferparadieses waren schon immer eine besonders hartgesottene Spezies, haben sich nicht einmal durch den BA?A?rgerkrieg und die – in jA?A?ngster Zeit erneut angespannte – politische Lage vom Besuch der Region abhalten lassen. Und schlieA?A?lich gibt es Zeichen der Hoffnung: das beste, erste und einzige Resort mit einem Swimmingpool hat schon wieder erA?A?ffnet. Und direkt am Strand ist aus Naturmaterialien eine ganze neue Generation zweigeschossiger Restaurants entstanden, die mit aller GemA?A?tlichkeit, hA?A?bschem Meeresblick oder sogar einem Joint locken. Auch der erste internationale Surfwettbewerb ist hier wieder ausgetragen worden.

Verglichen mit den Fortschritten an der WestkA?A?ste, wirkt dieser Neubeginn an der OstkA?A?ste eher bescheiden. Denn hier hat sich die touristische Infrastruktur schon prA?A?chtig von den Folgen des Tsunami erholt, obwohl die strandnahen UnterkA?A?nfte ganz unterschiedlich betroffen waren. Viele hatten einfach nur GlA?A?ck, weil sie wie das legendA?A?re Kolonialhotel “Mount Lavinia” im gleichnamigen Badeort auf einem Felsen erhA?A?ht schon immer A?A?ber der tosenden See thronten. Andere wiederum blieben vA?A?llig verschont, weil die Fluten in eigenartigen Verwirbelungen die KA?A?ste entlangschwappten, so dass die eine Bucht schwer verwA?A?stet wurde, wA?A?hrend die benachbarte ohne SchA?A?den davonkam. Auch gab es Schicksale wie das des gediegenen “Kani Lanka & Spa”-Resorts bei Kalutara. Das groA?A?e, innovative Designerhotel hatte erst 48 Stunden vor dem Tsunami erA?A?ffnet und war schwer verwA?A?stet worden. Nun empfA?A?ngt es wieder GA?A?ste, ohne dass auch nur der geringste durch die Naturkatastrophe entstandene Schaden zu sehen wA?A?re.

A?A?berhaupt sind bis hinunter in den SA?A?den fast alle Hotels, Pensionen und Restaurants lA?A?ngst zum Normalbetrieb zurA?A?ckgekehrt. Die groA?A?en, vor allem am traumhaft schA?A?nen Palmenstrand von Bentota konzentrierten Pauschalhotels haben ihre Gartenanlagen weitestgehend entsalzen. Die Beseitigung der Tsunami-SchA?A?den wurde meist fA?A?r eine verlockende Aufwertung ihrer Bungalows, Zimmer oder Suiten genutzt, was zum Teil sogar schon mit Belegungsquoten bis zu 70 Prozent belohnt wird. Die Preise sind nach dem Tsunami wider Erwarten nicht gA?A?nstiger geworden. Das nach Indonesien am schlimmsten von der Tsunami-Katastrophe betroffene Land rechnet fA?A?r die angelaufene Hochsaison sogar mit einem neuen Besucherrekord!

Obwohl traditionelle ReisemA?A?rkte wie Deutschland erst langsam auf den Vorjahresstand zurA?A?ckkehren, verzeichnet die offizielle Besucherstatistik des Landes von Januar bis September bereits ein Wachstum um 8 Prozent, sodass die Zahl auslA?A?ndischer Touristen fA?A?r 2005 zum dritten Mal eine halben Million A?A?berschreiten dA?A?rfte.

Auf eine baldige RA?A?ckkehr der Touristen hatte auch Abdul Azeez gesetzt und macht als derzeit einziges SzenecafA?A? beste GeschA?A?fte in der Altstadt von Galle. “Beim Tsunami war das Meer sogar bis an die Zinnen unserer historischen Stadtbefestigung angestiegen, doch nach innen ist kaum etwas gedrungen”, sagt der 23-jA?A?hrige GrA?A?nder von “PedlarA?a??E?s Inn Cafe”. So hat die imposante Befestigungsanlage als wichtigste kulturhistorische SehenswA?A?rdigkeit des SA?A?dens A?A?berlebt und sich trotz Besucherflaute der letzte Trend fortgesetzt, immer mehr Nostalgiebauten mit stilvollen UnterkA?A?nften und LuxusgeschA?A?ften zu beleben. Davon zeugen das im GefA?A?ngnis geplante 49-Zimmer-Hotel, das bereits in einer ehemaligen Druckerei erA?A?ffnete Hotel “The Fort Printers” und vor allem das exklusive “Amangalla Resort” im einstigen “New Oriental Hotel”: Es gehA?A?rt zur renommierten Amani-Gruppe, die bei Tangalla mit dem “Amanvella Resort” sogar noch einen weiteren exklusiven Meilenstein an die KA?A?ste gesetzt hat. Obwohl es mit dem Charme von Bunkerarchitektur ausgestattet wurde, ist es nun mit Bungalowpreisen um die 900 US-Dollar pro Nacht das teuerste Hotel der Insel.

A?A?berall lassen sich betuchte AuslA?A?nder wieder durch die begehrten, fA?A?r die Insel typischen Ayurveda-Kuren verwA?A?hnen. Doch wer nachfragt, bekommt schnell zu spA?A?ren, dass der Schock und der Schmerz, die die Naturkatastrophe hinterlassen hat, noch lA?A?ngst nicht A?A?berwunden sind. Erstaunlich unbefangen berichten die Menschen von ihrem persA?A?nlichen Tsunami-Schicksal – dem schweren Verlust von geliebten AngehA?A?rigen, Freunden und Nachbarn, der Behausung, den wenigen BesitztA?A?mern oder einfach dem unbeschwerten LebensgefA?A?hl.

Als wenn es gerade erst passiert wA?A?re, erzA?A?hlen sie, wie sich das Meer plA?A?tzlich zurA?A?ckzog und die zuckenden Fische bizarr im strahlenden Sonnenschein glitzerten, wann und wie hoch die erste Welle kam. Wie Autos und Boote plA?A?tzlich durch die Gegend schossen – und wie sie sich mit viel GlA?A?ck oder Geistesgegenwart retten konnten, wA?A?hrend um sie herum die Apokalypse tobte.

Die neue Lichtorgel der beliebten, nun am Strand von Unawatuna drA?A?hnenden Diskothek “Happy Banana” kann unheimliche Assoziationen wecken, wenn sie mit ihren langen, geisterhaften Lichtfingern A?A?ber die Wellen der Bucht fegt, als wA?A?rde sich da drauA?A?en wieder etwas zusammenbrauen. Manch Restaurantbesitzer hA?A?lt die Erinnerung auf seine Weise wach, hat die HA?A?he der Flutwellen an der Wand vermerkt oder einfach die von den Wassermassen gestoppte Uhr hA?A?ngen lassen. Andere legen sogar Fotoalben mit Tsunami-Bildern aus, um ihren GA?A?sten die Wartezeit auf das Essen zu verkA?A?rzen. Muharam Perera indes hat die gesplitterten A?A?berreste eines TA?A?rrahmens in das Foyer ihres Boutique-Resorts “Sun & Sea” gehA?A?ngt. “Dieses StA?A?ck Holz hat mir das Leben gerettet”, betont die 78-jA?A?hrige Lady und hat es in die dazugehA?A?rige Messingtafel gravieren lassen.

Eines Tages soll es auch eine sehr viel grA?A?A?A?ere GedenkstA?A?tte geben: bei dem bekannten Badeort Hikkaduwa. Hier hatten die Flutwellen den berA?A?hmt-berA?A?chtigten Eisenbahnzug umgekippt und mehr als tausend Menschen in den Tod gerissen. Drei zerbeulte, rostbraune Waggons sind am UnglA?A?cksort belassen worden und sollen mA?A?glicherweise Bestandteil eines offiziellen Tsunami-Mahnmals werden. Schon jetzt streifen Scharen in- und auslA?A?ndischer Touristen um die schaurige SehenswA?A?rdigkeit. Sobald Besucher auftauchen, werden sie eifrig belagert und mit geA?A?ffneten HA?A?nden, A?A?berteuerten Souvenirs und herzzerreiA?A?enden Geschichten A?A?berhA?A?uft.

Wesentlich weniger Andrang herrscht bei den SchildkrA?A?tenfarmen. Direkt am Strand gelegen und deshalb besonders schwer von den Flutwellen betroffen, haben sie fast alle einen Neubeginn gewagt. “Doch wir brauchen dringend mehr Touristen”, klagt K. Chandrasiri Abrew als Inhaber der A?A?ltesten und grA?A?A?A?ten “Turtle Hatchery” bei Kosgoda. “Ohne Eintrittsgelder fehlen die Mittel, um die SchildkrA?A?teneier vor Marktverkauf und Verzehr zu retten.” Am Morgen des 26. Dezember hatte der 41-JA?A?hrige noch 900 davon vergraben, nach der Katastrophe aber nur eine einzige von seinen langjA?A?hrig gehegten, geliebten Panzertieren lebend wiedergefunden.

Weitestgehend unbeschadet dagegen haben die vorgelagerten Korallenriffe sowie die zahlreichen Lagunen mit ihren Mangrovenhainen den Tsunami A?A?berstanden. Hier werden lA?A?ngst wieder die gewohnten reizvollen BootsausflA?A?ge ins Landesinnere angeboten. Und auch die legendA?A?ren Fischer von Welligama hocken wieder fotogen auf ihren Stelzen im Meer.

Dennoch hat sich das Erscheinungsbild der KA?A?ste vielerorts verA?A?ndert. Die Galle Road, die von Colombo in den tiefen SA?A?den fA?A?hrt, ist A?A?ber weite Strecken mit massenhaft herbeigeschafften, dunklen Felsbrocken flankiert worden. Trotz dieses neuen Flutschutzes erA?A?ffnet sich – wegen der weitgehend verschwundenen Bebauung mit FischerhA?A?tten und der noch umstrittenen 100-Meter-Regelung der Nichtbebauung – vielerorts ein zugegebenermaA?A?en bestechend freier Ausblick auf den Indischen Ozean. Andernorts finden sich Schichten aus Schutt, MA?A?ll und entwurzelten BA?A?umen. Vereinzelt liegen Schiffswracks herum, die zumeist aus versicherungstechnischen GrA?A?nden noch nicht geborgen worden sind. Ihr Anblick wirkt stets beklemmend und lA?A?sst es etwas befremdlich erscheinen, wenn in der November-Ausgabe des Newsletters der staatlichen FremdenverkehrsbehA?A?rde um Tauchtouristen geworben wird. Das Argument der offiziellen Werbung: “A?a??A? dass mehr als 300 Wracks rund um die Insel herum auf dem Meeresgrund liegen. ” Obwohl damit gewiss schon vor Jahrzehnten versunkene Schiffe gemeint sind, wirkt es fast sarkastisch.

An anderen KA?A?stenabschnitten wiederum wimmelt es nur so von intakten Booten, die die StrA?A?nde landschaftsbildend bedecken. Denn fast jeder, der Sri Lanka nach dem Tsunami helfen wollte, hat zuerst an Fischerboote gedacht. Manch ein KA?A?stenbewohner hat nun sogar schon drei oder vier – oder versteckt sie sogar, um noch mehr zu bekommen.

Die Flutwellen haben auch Geld ins Land gespA?A?lt, doch A?A?ber die Verteilung wird vielerorts lamentiert. Der tiefere Einblick schmerzt Dr. Fred Miller: “Was mich geschafft hat, war nicht die Naturgewalt des Tsunami”, meint der 60-jA?A?hrige Hollandbrite nachhaltig frustriert, “sondern das schlimme Verhalten vieler Menschen nach der Katastrophe.” Die meisten westlichen Mitarbeiter der “Non Goverment Organisations” (NGO), die sich in seiner Hoteloase zwischen leckeren Speisen und frischem Fassbier allabendlich ein Stelldichein geben, schlieA?A?t der GrA?A?nder und Besitzer des “Siam View Hotels” in der Arugam Bay ausdrA?A?cklich mit ein. Im Restaurant verweilende Rotkreuzler hA?A?tten sich kA?A?rzlich sogar geweigert, ein von einer herabfallenden Kokosnuss getroffenes Kind zum Arzt zu fahren, weil sie die Polster ihres GelA?A?ndewagens nicht mit Blut beschmieren wollten.

“In den ersten Tagen nach der Katastrophe haben die Franzosen hier Schlipse und Nachtkleider abgeworfen, die Polen Dosenrindfleisch, das die Einheimischen aus GlaubensgrA?A?nden sowieso nicht anrA?A?hren – und die Amerikaner 28.000 Rollen Klopapier.” SpA?A?ter, erinnert sich Miller, der seit fast dreiA?A?ig Jahren hier lebt und als Tourismuspionier der Arugam Bay gilt, habe ihm einer seiner kompetenten GA?A?ste vorgerechnet, dass eine einzige Toilettenrolle mit Herstellung, Luftfracht und Zoll gleich mehrere US-Dollar kosten wA?A?rde. Auch dass die auslA?A?ndischen HilfskrA?A?fte monatelang die FA?A?nfsternehotels in Colombo ausgebucht und etliches Spendengeld in einen Fuhrpark aus dicken Jeeps gesteckt hA?A?tten, habe Unmut geschA?A?rt. Die geborgenen EssensvorrA?A?te seines Hotels indes seien nach dem Tsunami zu tA?A?glich 500 Gratismahlzeiten fA?A?r die A?A?berlebenden verarbeitet worden.

“Wenn nicht immer nach bA?A?rokratischen Richtlinien vorgegangen wA?A?rde, lieA?A?e sich mit Spendengeldern weitaus Sinnvolleres anfangen”, sagt Miller. Wie zum Beispiel der Aufbau einer geregelten MA?A?llentsorgung, die es in der Arugam Bay bisher noch nicht einmal im Ansatz gibt. Die wA?A?re einer touristischen Infrastruktur dienlich und somit zugleich Wiederaufbau und Existenzsicherung.

taz Nr. 7854 vom 24.12.2005, Seite I-II, 423 Zeilen (TAZ-Bericht), VOLKER KLINKMA?A?LLER

German Travel Channel

Schweigeminute und weiA?A?e Fahnen am Jahrestag
Sri Lanka ein Jahr nach der Flut
von Claudia Piuntek

100 Tage nach dem UnglA?A?ck hatten wir von dem angeschlagenen Urlauberparadies Sri Lanka berichtet. Zum Jahrestag des Tsunami war das travelchannel-Team wieder vor Ort. EindrA?A?cke von der Tropeninsel im Indischen Ozean, die sich von den Folgen des Seebebens noch nicht ganz erholt hat und eine Kehrtwende herbeisehnt.

Strahlend blauer Himmel und PlA?A?tscherwellen. Am Jahrestag A?A?hnelt die Wetterlage in Sri Lanka dem tragischen Tag, der mit ebenso gutem Wetter begonnen hatte. Zur zentralen Gedenkfeier im Land haben sich PrA?A?sident und Premierminister in Pereliya eingefunden, dem Ort, an dem der A?A?berfA?A?llte Expresszug “KA?A?nigin des Ozeans” verunglA?A?ckte und ein ganzes Fischerdorf ausradiert wurde. Die Flaggen stehen auf Halbmast, A?A?berall hA?A?ngen weiA?A?e Fahnen zum Zeichen der Trauer.

Zum Zeitpunkt der Katastrophe halten die Menschenmassen inne, legen eine Schweigeminute ein. “Von der Regierung hat uns niemand geholfen”, sagt Punja Ratnasiri, “und jetzt tun die so, als hA?A?tten sie alles wieder aufgebaut.” Gebete, Trommelwirbel und GlockenlA?A?uten A?A?berall im Lande: Genau ein Jahr, nachdem die Riesenwelle Sri Lanka A?A?berrollte, gedenken die A?A?berlebenden in Zeremonien der vielen Opfer. Am Abend durchziehen Lichterketten die KA?A?stenorte, die Bewohner haben A?a??llampen aufgestellt.

Ein Jahr danach
Trauer-Touristen kehrten zurA?A?ck

So wenige Touristen gab es an den idyllischen Buchten von Unawatuna und Mirissa mitten in der Hauptsaison schon lange nicht mehr. Die StrA?A?nde sind schA?A?n wie eh und je, aber der Wiederaufbau ist an einigen Stellen noch im Gange. Ein Jahr nach dem Tsunami haben sich Trauer- oder SolidaritA?A?tstouristen auf den Weg an die SA?A?dkA?A?ste gemacht. Auch an die Touristenorte im Osten, Arugam Bay und Nilaveli, verschlA?A?gt es vor allem Urlauber, die den Menschen in der strukturschwachen Region helfen wollen.

Vor dem Sea View Guesthouse in Unawatuna hat ein hollA?A?ndisches Ehepaar einen Baum fA?A?r sein Baby gepflanzt, das hier ertrank. Die Eltern kehrten ein Jahr nach dem UnglA?A?ck zurA?A?ck, um noch einmal Abschied zu nehmen. Zum Jahrestag haben sich viele Touristen in Sri Lanka eingefunden, um zu verarbeiten, was sie vor einem Jahr erlebt haben. “Obwohl die meisten SchA?A?den repariert sind, kommen viel weniger Besucher als frA?A?her”, sagt Deepal Yatawara vom Sea View Guesthouse. An der beliebten Badebucht mit dem seichten Wasser wurde inzwischen auch das beschA?A?digte Unawatuna Beach Hotel wieder erA?A?ffnet. “In der letzten Zeit kamen viele AuslA?A?nder in den Ort, die uns nach dem Tsunami unterstA?A?tzen wollten”, erzA?A?hlt der Manager Ajith Keerasinghe.
“Wo sind all die Touristen?”

Mirissa galt schon immer als Geheimtipp fA?A?r Touristen, die es ruhig und beschaulich mA?A?gen. Doch zum Jahrestag ist der Strand fast menschenleer, viele UnterkA?A?nfte sind nicht belegt. Dabei sind die SchA?A?den an fast allen GA?A?stehA?A?usern behoben. Im Wiederaufbau ist noch der Paradise Beach Club, dessen NeuerA?A?ffnung fA?A?r den kommenden Sommer geplant ist. Im benachbarten Ahangama machen die Folgen des Tsunami dem Hotelbesitzer David Gittings zu schaffen, der in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten kein einziges Zimmer seines White House Hotels vermieten konnte. “Wo sind all die Touristen, die nach Darstellung der Regierung nach Sri Lanka kommen?”, fragt er. “Kaum ein Hotel in Koggala, Ahangama oder Weligama hat GA?A?ste”, beschreibt der Brite die Situation an der SA?A?dkA?A?ste.

An der OstkA?A?ste sind noch lA?A?ngst nicht alle GebA?A?ude repariert, aber das Tsunami-Hotel in Arugam Bay, das schon vor dem UnglA?A?ck diesen Namen trug, bietet wieder UnterkA?A?nfte an. Fred Netzband-Miller, EigentA?A?mer des Siam View Hotels, hat nur drei Zimmer eingerichtet, weil er mit seinen ersten Einnahmen aus dem gut laufenden Restaurant ein Tsunami-FrA?A?hwarnsystem installiert hat. “AuA?A?erdem bauen wir das Hotel tsunamisicher auf”, sagt der Deutsch-EnglA?A?nder. Im Nordosten der Insel, in Nilaveli bei Trincomalee, steht die NeuerA?A?ffnung des durch die Flut zerstA?A?rten Nilaveli Beach Hotels bevor. Die Hotelleitung hofft, ab Februar wieder die ersten Pauschalurlauber empfangen zu kA?A?nnen. Das hA?A?ngt jedoch von der politischen Entwicklung ab, denn seit den PrA?A?sidentschaftswahlen im November ist unklar, ob der Waffenstillstand im Norden und Osten von Dauer sein wird.
Touristen-Highlights jenseits der KA?A?sten
Entdeckungstour

Sri Lanka verfA?A?gt A?A?ber reiche KulturschA?A?tze und eine vielfA?A?ltige Natur. Im Landesinneren gibt es Teeplantagen, Nationalparks mit Elefanten und Leoparden sowie buddhistische Dagobas und Hindu-Tempel. Ein kulturelles Muss sind die KA?A?nigsstA?A?dte Kandy, Polonnaruwa und Anuradhapura sowie die Felsenfestung von Sigiriya. Auf Entdeckungstour jenseits der KA?A?sten.

80 Prozent der touristischen Hauptanziehungspunkte befinden sich im Inland, hat das Fremdenverkehrsamt errechnet. Einer davon ist der Yala-Nationalpark im SA?A?dosten. In dem Wildpark gibt es jede Menge Elefanten, BA?A?ffel und Krokodile, mit etwas GlA?A?ck bekommen Safari-GA?A?ste vom GelA?A?ndewagen aus sogar einen der seltenen Leoparden zu sehen.

Auf dem Weg nach Arugam Bay passieren Urlauber den Ostteil des Yala-Parks und den Lahugala-Nationalpark, in denen fast ebenso viele wilde Tiere unterwegs sind wie im touristisch erschlosseneren und daher manchmal etwas A?A?berlaufenen Westteil von Yala. Vor den Toren des Wildparks liegt Kataragama, die wichtigste hinduistische PilgerstA?A?tte des Landes. Die allabendliche Prozession, bei der GlA?A?ubige den Kriegsgott Skanda mit ihren Opfergaben zu besA?A?nftigen versuchen, ist ein Erlebnis.
Elefant im Yala Nationalpark Elefant im Yala Nationalpark A?A? Rainer Mersmann
Im Hochland Sri Lankas

Buddhistische GesA?A?nge durchdringen das Tal am FuA?A?e des Adams Peak. Von Januar bis April ist die Wetterlage gA?A?nstig fA?A?r die nA?A?chtliche Besteigung des heiligen Berges, dessen Schatten sich bei Sonnenaufgang A?A?ber die Landschaft legt. GrA?A?ne Plantagen so weit das Auge reicht. TeepflA?A?ckerinnen sortieren nur die feinsten BlA?A?tter in ihre KA?A?rbe. Im Hochland Sri Lankas wA?A?chst der berA?A?hmte Ceylon-Tee. Alle groA?A?en Teefabriken haben Touristen-FA?A?hrungen im Programm. Besucher erfahren, wie die unterschiedlichen QualitA?A?ten fermentieren, in den Verkaufsshops liegen alle Sorten abgepackt aus.

In der 2. und 3. Klasse stehen die Menschen eng gedrA?A?ngt. Ratternd windet sich der Zug an rauschenden WasserfA?A?llen und Baumgiganten die spektakulA?A?re Berglandschaft hoch. Neben den Gleisen stehen Kinder und winken den FahrgA?A?sten zu. Wer im Hochland unterwegs ist, sollte sich ein wA?A?rmeres KleidungsstA?A?ck einpacken. In Nuwara Eliya, dem beliebten Luftkurort im Hochland, kA?A?nnen Rundreisende sich gA?A?nstige Outdoor-Kleidung kaufen, die in Sri Lanka produziert wird. Zu noch niedrigeren Preisen gibt es westliche Markenware made in Sri Lanka A?A?brigens in Colombos KaufhA?A?usern House of Fashion und OdelA?a??E?s.
HA?A?hlentempel und KA?A?nigsstA?A?dte

Nirgendwo auf der Insel ist die Tempeldichte so hoch wie im Kulturdreieck. Ausgangspunkt fA?A?r die Zeitreise in die Vergangenheit ist die KA?A?nigsstadt Kandy mit dem bekannten Zahntempel und den Darbietungen der Kandy-Dancer in ihren historischen KostA?A?men.
WolkenmA?A?dchen Fresken der WolkenmA?A?dchen in Sigiriya A?A? Rainer Mersmann

Imposant A?A?berragt der Felsentempel von Sigiriya den Dschungel. Besucher kA?A?nnen den knapp 200 Meter hohen Monolithen besteigen, auf dem Weg zu den Palastruinen auf dem Gipfel kommen sie an den weltberA?A?hmten Fresken der WolkenmA?A?dchen und dem LA?A?wentor vorbei. Sigiriya ist die in jeder Hinsicht herausragende Attraktion Sri Lankas.

Kulturelle Highlights der Insel sind die mehr als 2000 Jahre alten HA?A?hlentempel von Dambulla sowie die antiken KA?A?nigsstA?A?dte Anuradhapura und Polonnaruwa mit ihren Dagoba-Kuppeln und Tempelruinen. Anuradhapura ist den Buddhisten wegen eines Ablegers des Bodhi-Baums heilig, unter dem Buddha erleuchtet wurde.
Makraber Name: Das Hotel Tsunami hieA?A? schon vor der Flut so. A?A? Rainer Mersmann
Sri Lanka + Tsunami

* A?A? Sri Lanka + Tsunami
* A?A? Der Westen
* A?A? Der SA?A?den
* A?A? Der Osten

Sri Lanka + Tsunami Seite 4 von 4
Die Lage im Osten
Von Arugam Bay zum Kulturdreieck

Das Schild des Hotel Tsunami in Arugam Bay steht schon wieder. Es ist ein beliebtes Fotomotiv der wenigen Touristen, die sich auf den Weg an die OstkA?A?ste gemacht haben. Das Hotel trug tatsA?A?chlich diesen Namen. Nomen est Omen: Es wurde wie beinahe alle HA?A?user in StrandnA?A?he umgewA?A?lzt, denn den Osten traf der Tsunami frontal.

Arugam Bay ist Sri Lankas beliebtester Surferort und Reiseziel von Individualtouristen, denn Pauschalhotels gibt es keine. Im Mai beginnt die Hochsaison, aber in diesem Jahr werden wohl nicht alle Surfer ein Quartier finden. Der Ort liegt in TrA?A?mmern und es wird vermutlich noch einige Zeit dauern, bis alles repariert ist. Fred Netzband-Miller vom Siam View Hotel: “Vor dem Tsunami hatten wir in Arugam Bay 600 Zimmer, zur Zeit sind es schon wieder 60 und bis zum Saisonstart im Mai sollen es 200 sein.”

Fieberhaft werden die GA?A?stehA?A?user neu aufgebaut. Die Besitzer haben eine Kooperative gebildet, um sich gegenseitig zu unterstA?A?tzen und den Flutopfern zu helfen, die jetzt ohne Familie, Haus und Arbeit dastehen. Wie durch ein Wunder blieben einige Zimmer des Arugam Bay Hillton intakt. Der Besitzer M.H.A. Raheem hofft, dass alle StammgA?A?ste wiederkommen, denn fA?A?r den Juni haben die GA?A?stehA?A?user einen groA?A?en Surfwettbewerb organisiert.
Wilder Elefant an der OstkA?A?ste bei Arugam Bay A?A? Rainer Mersmann

Das Hinterland von Arugam Bay ist ein wahres Naturparadies. In der Steppenlandschaft weiden Elefanten und WasserbA?A?ffel, morgens schlagen Pfaue ihre RA?A?der. Zwei Nationalparks gibt es in der Umgebung, aber die wilden Tiere kA?A?nnen auch auA?A?erhalb dieser Areale beobachtet werden.
Das Kulturdreieck

Das zweite touristisch erschlossene Gebiet an der OstkA?A?ste, der aufstrebende Fischerort Nilaveli nA?A?rdlich von Trincomalee, wurde ebenfalls vom Tsunami schwer getroffen. “Wir kA?A?nnen wohl erst in fA?A?nf oder sechs Monaten wieder aufmachen”, sagt Neville Paul vom Nilaveli Beach Hotel. Die Affenschar der beschA?A?digten Hotelanlage futtert sich jetzt in den kleineren Nachbarhotels Nilaveli Garden Inn und Shahira durch. Die GA?A?ste mA?A?ssen ganz schA?A?n auf ihre Papayas und Bananen aufpassen. Es werden schon wieder Schnorcheltouren zur vorgelagerten Pidgeon Island angeboten. In Uppuveli gleich bei Trincomalee A?A?berstand der Club Oceanic die Naturkatastrophe. Viele Vertreter von Hilfsorganisationen sind in dem groA?A?en Pauschalhotel untergekommen.

Eine halbe Tagestour entfernt im Landesinneren liegt Sri Lankas Kulturdreieck. Die groA?A?en Hotels in Polonnaruwa, Sigiriya und Anuradhapura blieben zwar vom Tsunami verschont, die Welle der Stornierungen aber war beinahe ebenso heftig wie an der KA?A?ste. Das Sigiriya Hotel mit Blick auf den berA?A?hmten Monolithen ist sonst in den Monaten Januar bis MA?A?rz fast ausgebucht. In diesem Jahr lag die Auslastung im Januar nur bei 14 Prozent, weil die Kooperationspartner Reisen nach Sri Lanka kurzfristig aus dem Programm genommen hatten. Im Februar und MA?A?rz stieg sie wieder leicht auf 26 beziehungsweise 34 Prozent an. “Ein Drittel unserer Angestellten musste gehen”, sagt Kumar Vignesh vom Sigiriya Hotel. Auch zu den antiken Ruinen der KA?A?nigsstA?A?dte Polonnaruwa und Anuradhapura zog es in dieser Saison wenig Touristen. Allerdings konnten die Hotels in Polonnaruwa einige Zimmer an Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vermieten, die an der SA?A?dostkA?A?ste im Einsatz sind.
28. MA?A?rz 2005, 23.15 Uhr

Die Medien verbreiten eine Tsunami-Warnung fA?A?r Sri Lanka. Blitzschnell werden alle Menschen entlang der KA?A?sten informiert: Das Hotelpersonal weckt seine GA?A?ste auf, Einheimische rennen zu Nachbarn, auf den StraA?A?en bietet jeder jedem Hilfe an. Dieses Mal kA?A?nnen die Menschen sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Warnsystem hat funktioniert. Von einem weiteren Tsunami bleibt Sri Lanka zum GlA?A?ck verschont.

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Rheinischer Merkur

NEUANFANG / An den KA?A?sten SA?A?dindiens und Sri Lankas funktionierte die erste Hilfe. Doch nun gibt es Konflikte

Gestrandete Hoffnung

Ein Siedlungsverbot an der KA?A?ste bedroht die Fischer in ihrer Existenz. Sie haben Angst vor Umsiedlung. NutznieA?A?er ist die Tourismusbranche.

MICHAEL NETZHAMMER,PUSHPAVANAM

Es ist eine Parade der besonderen Art, hier am Strand von Pushpavanam an der sA?A?dindischen OstkA?A?ste. Neue Boote in allen Farben liegen auf dem weiA?A?en Strand. Sie unterscheiden sich weniger in ihrem Design, mehr jedoch in den SchriftzA?A?gen auf ihren Seiten. Namen nationaler und internationaler Hilfsorganisationen sind darauf verewigt, Symbole fA?A?r die nach dem Tsunami geleistete Hilfe, Symbole aber auch fA?A?r deren mediale Zurschaustellung.

Dieser Hilfe ist es zu verdanken, dass die meisten Fischer von Pushpavanam wieder aufs Meer hinausfahren und ihren Lebensunterhalt verdienen kA?A?nnen. Auf der anderen Seite hausen die meisten noch immer in NotunterkA?A?nften aus Wellpappe, die sich im Sommer aufheizen, sodass es darin keiner aushA?A?lt. Nun wA?A?hrend des Monsuns werden viele A?A?berschwemmt, sodass die Bewohner buchstA?A?blich im Wasser sitzen.

Was also haben die zahlreichen Spenden bewirkt? Ist das Geld bei den Opfern angekommen? Warum leben viele tausend Menschen immer noch in NotunterkA?A?nften? Eindeutige Fragen, auf die es je nach Region, Land und Art der Hilfe unterschiedliche Antworten gibt.

Von oben herab

A?a??A?Die indische Regierung leistete sehr effektive Nothilfe, versorgte die Menschen in kA?A?rzester Zeit mit Nahrungsmitteln, Geld und NotunterkA?A?nften”, erklA?A?rt Bhakhter Solomon von der indischen Hilfsorganisation A?a??A?Development Promotion Group” (DPG). Dadurch folgte der Katastrophe keine von Hunger und Seuchen ausgelA?A?ste zweite A?a??a?? im Gegensatz zur jA?A?ngsten Erdbebenkatastrophe in Pakistan. A?a??A?Mehr als 60 Prozent der Opfer in Sri Lanka oder Indien sind der Meinung, genA?A?gend Hilfe in den ersten 60 Tagen erhalten zu haben”, kommt das US-amerikanische Fritz Institute nach einer Umfrage in mehr als einhundert betroffenen DA?A?rfern zum Schluss.

Nicht alle teilen dieses positive Bild. Viele Fischer beispielsweise monieren, dass die Hilfsorganisationen nur sehr wenig A?A?ber die BedA?A?rfnisse der Fischer wussten. A?a??A?Sie haben nie nachgefragt, sondern sehr von oben herab gehandelt”, kritisiert Anbu Kripanithi aus einem Nachbardorf. In Pushpavanam hingegen haben Mitarbeiter des Kirchenhilfswerks Casa, unterstA?A?tzt von der Diakonie-Katastrophenhilfe, das Vorgehen mit dem Dorfrat beschlossen.

So bekam in Pushpavanam nicht jeder Fischer ein eigenes Boot, sondern nur ein Team, A?a??A?weil jedes Boot ohnehin vier Mann Besatzung braucht”, sagt Paul Luther von Casa. Viele Hilfsorganisationen berA?A?cksichtigten diese Tatsache nicht, weshalb es in manchen DA?A?rfern viel mehr Boote gibt als zum Einsatz kommen.

Grund zur Kritik haben auch die Dalits. Den A?a??A?UnberA?A?hrbaren” der indischen Gesellschaft wurde immer wieder Hilfe verwehrt. Sie erhielten keinen Zugang zu Wasserdepots oder wurden bei Zuteilungen A?A?bergangen, urteilt die A?a??A?Nationale Dalit-Kampagne fA?A?r Menschenrechte” (NCDHR): A?a??A?Wir wurden gleich zweimal Opfer der Katastrophe, zum einen durch die Natur, zum anderen aufgrund der Diskriminierung durch Regierungsstellen und Hilfsorganisationen.”

Neben den Dalits sind auch viele Farmer mit ihrer Regierung unzufrieden. Zum Beispiel in Prathabarampuram, einige Kilometer vom Fischerdorf Pushpavanam entfernt. Hier hat die Katastrophe 900 Hektar, 60 Prozent der gesamten AckerflA?A?che, unfruchtbar gemacht. A?a??A?Von was sollen wir leben, wenn wir nichts mehr anbauen kA?A?nnen?”, fragt der Farmer Ramakrishnan.

Ein Problem, das entlang der sA?A?dindischen KA?A?ste sehr viele Bauern bewegt A?a??a?? ohne dass sie von der Regierung Antworten darauf bekA?A?men. Umso A?A?berraschter waren die Bewohner, als Mitarbeiter von Sevalaya das Dorf besuchten, die Partnerorganisation von Terre des Hommes. Nun suchen deren Experten gemeinsam mit Wissenschaftlern der LandwirtschaftsuniversitA?A?t nach Wegen, die A?a?zcker zu entsalzen.

Aus eigener Kraft

Diese negativen Begleiterscheinungen mindern die A?A?berwiegend positive EinschA?A?tzung jedoch kaum. Vor allem nicht angesichts des AusmaA?A?es der Katastrophe, die in Indien und Sri Lanka allein zwei Millionen Menschen betraf, 42000 Menschen das Leben kostete und eine Million obdachlos machte. A?a??A?Inzwischen kA?A?nnen 90 Prozent aller Menschen ihr Leben wieder aus eigener Kraft bestreiten, weil sie mit Booten, Netzen und Werkzeugen versorgt wurden”, sagt DPG-Direktor Bhakhter Solomon.

Nicht so positiv fA?A?llt sein ResA?A?mee fA?A?r den Wiederaufbau aus. Im Distrikt Nagapattinam, in dem allein 19000 HA?A?user wieder aufgebaut werden mA?A?ssen, leben 90 Prozent der Bewohner immer noch in NotunterkA?A?nften. Dass weder in SA?A?dindien noch in Sri Lanka die meisten festen Wohnungen fertig gestellt sind, dafA?A?r spielen mehrere Faktoren eine Rolle: die GrA?A?A?A?e des Vorhabens, die explodierenden GrundstA?A?ckspreise, der Mangel an Rohstoffen und Material.

Als grA?A?A?A?te Hemmnisse erwiesen sich jedoch die Entscheidungen der Regierungen von Indien und Sri Lanka, entlang ihrer KA?A?sten Pufferzonen zwischen 100 und 300 Metern auszurufen. Sie trafen diese Entscheidungen, ohne dass sie hA?A?tten sagen kA?A?nnen, wo sie denn die betroffenen Fischer kA?A?nftig anzusiedeln gedA?A?chten.

Laut artikulierte sich der Widerstand. Die Fischer vermuten, dass diese MaA?A?nahmen weniger auf ihren Schutz zielen, sondern vielmehr auf ihre Vertreibung von den lukrativen StrA?A?nden. Nicht ohne Grund. So gilt die Pufferzone in Sri Lanka zwar fA?A?r Fischer, nicht jedoch fA?A?r Hotel- und Restaurantbesitzer. Zum Beispiel in der Arugam Bay an der OstkA?A?ste Sri Lankas, wo der Streit zwischen Fischern und Hotelbesitzern zu eskalieren droht. Die Region soll zu einem Touristenzentrum ausgebaut werden, A?a??A?deshalb will die Regierung uns Fischer vom Strand vertreiben”, sagt Abdul Jabbar von der National Fishery Solidarity.

Achtzig Millionen Dollar sollen hier investiert werden A?a??a?? Gelder, die von GeberlA?A?ndern fA?A?r die Tsunami-Opfer bereitgestellt wurden, vermutet Sarath Fernando von A?a??A?Nationalen Bewegung fA?A?r eine Agrarreform” (Monlar), einer Dachorganisation, die von A?a??A?Brot fA?A?r die Welt” unterstA?A?tzt wird.

A?a?zhnliche Ziele vermutet Jesurethinam Christy von der indischen Organisation Sneha hinter der Pufferzone auch in ihrem Land, A?a??A?wo Industriekomplexe und Tourismusressorts entstehen, ohne dass die Regierung gegen diese RechtsverstA?A?A?A?e vorginge”, kritisiert die Direktorin.

Bis heute hat die Diskussion um die Pufferzone den Wiederaufbau der dringend benA?A?tigten HA?A?user um viele Monate verzA?A?gert. Weil es in KA?A?stennA?A?he kein alternatives Land gibt und die Fischer ihre Heimat nicht verlieren wollen, gA?A?rt es vor Ort. Zum Beispiel bei den Fischern von Keechankuppan. A?a??A?Wo sollen wir unsere Boote, unsere Motoren, unsere Netze lagern, wenn wir ins Landesinnere umgesiedelt werden?”, fragt Aruna Sridhar.

Enormer Erwartungsdruck

Eine Umsiedlung fA?A?rchtet der Chef des Dorfrates mehr als einen zweiten Tsunami, obwohl er durch die Wellen zwei Kinder verloren hat. A?a??A?Das Meer kann uns das Leben nehmen. Verlieren wir aber den Strand, dann verlieren wir unsere gesamte Existenz.” Insofern kommt der politischen Auseinandersetzung um die kA?A?nftige Nutzung des KA?A?stenstreifens immense Bedeutung zu. Dieser Debatte kA?A?nnen sich die Hilfsorganisationen nicht entziehen, auch wenn dies Zeit kostet.

Keine Frage, die Helfer stehen unter einem enormen Erwartungsdruck. Spender und Medien wollen Erfolge sehen. A?a??A?Wenn wir die Dinge forcieren und uns der Tyrannei des Handels unterwerfen”, warnt Kathleen Carvero vom UN-KoordinationsbA?A?ro fA?A?r humanitA?A?re Angelegenheiten, kA?A?nnte uns das auf lange Sicht zurA?A?ckwerfen.” Denn wer schnell HA?A?user an der falschen Stelle baut, der mag medial punkten, hilft den Opfern des Tsunamis aber auf lange Sicht nicht.

A?A? Rheinischer Merkur Nr. 50, 15.12.2005

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Glaube, Liebe, Hoffnung Von Volker KlinkmA?ller

Sri Lanka – ein Jahr nach dem Tsunami
Sri Lanka
Glaube, Liebe,A?A?Hoffnung
Von Volker KlinkmA?ller und Martin H. Petrich


21.A?NovemberA?2005A?Wer in diesen Wochen zum Urlaub nach Sri Lanka fliegt, wird A?berrascht sein. Fast ein Jahr nach der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember ist die touristische Infrastruktur in den meisten Regionen weitgehend wiederhergestellt.

Vielerorts sogar mit hA?herwertigen UnterkA?nften und deshalb – wider Erwarten – auch nicht unbedingt preiswerter. Die ersten Pauschaltouristen sind in die groAYen Strandhotels der KA?stenregion zurA?ckgekehrt. Und A?berall lassen sich die AuslA?nder wieder mit den begehrten, fA?r die Insel typischen Ayurveda-Kuren verwA?hnen. Auch der Indische Ozean zeigt sich mit sauberen SandstrA?nden, glasklaren Wellen und fischreichen Korallenriffen von seiner besten Seite.

Schock und Schmerz der Naturkatastrophe indes sitzen natA?rlich tief. Mancherorts zieht sich – mit Ruinen, Schutt, Baumwurzeln oder den letzten Schiffswracks – noch ein GA?rtel der ZerstA?rung an der KA?ste entlang, wA?hrend es die Einheimischen immer wieder dazu drA?ngt, von ihren Verlusten, seien es geliebte Verwandte oder das Dach A?ber dem Kopf, zu berichten. Doch auch sie kA?nnen schon wieder lA?cheln, zeigen sich stets als freundlich und A?beraus bemA?ht. Vielleicht, um sich auf ihre Weise fA?r die SolidaritA?t der zurA?ckkehrenden Besucher zu bedanken.

Das Landesinnere Sri Lankas – mit all seinen kulturhistorischen SehenswA?rdigkeiten und faszinierenden Nationalparks – war in keiner Weise betroffen. In den KA?stengebieten zeigt sich die Lage wie folgt:

Die WestkA?ste

Colombo, Mount Lavinia, Negombo

Nur noch selten erinnern an den StrA?nden Wracks und TrA?mmer, wie hier in Tangalla, an die Katastrophe

Colombo war, wie auch der nA?rdlich gelegene Badeort Negombo, kaum vom Tsunami betroffen. Unmittelbar am Strand der Hauptstadt findet sich nach wie vor das rund dreiAYig Jahre alte, auf der Welt einzigartige Seafood-Restaurant a?zBeach Wadiyaa??, das zwar WasserschA?den erlitten hat, aber exakt in seiner bewuAYt schlichten Form wiederhergestellt worden ist.

Im sA?dlich benachbarten, traditionellen Badeort Mount Lavinia haben die Flutwellen zwar einige SchA?den angerichtet, doch hatten alle touristischen Betriebe – bis auf ein einziges kleines Strandrestaurant – schon wenige Wochen nach dem Tsunami wieder geA?ffnet. Auch das legendA?re Kolonialhotel a?zMount Laviniaa?? thront in altem Glanz trotzig auf seinem Felsvorsprung in der tosenden Brandung.

Bentota, Beruwala und Kosgoda

Mancherorts sind die Hotels jetzt besser – und teurer – als vor der Flutwelle

Im Vergleich zur SA?d- und OstkA?ste hat es im Westen Sri Lankas nur relativ wenige Tsunami-Tote gegeben. Zumal der GroAYteil der Region vorgewarnt werden konnte. Bis hinunter nach Galle sind fast alle Hotels, Pensionen und Restaurants lA?ngst zum Normalbetrieb zurA?ckgekehrt.

Die groAYen, vor allem am traumhaft schA?nen Palmenstrand von Bentota konzentrierten Pauschalhotels haben ihre Gartenanlagen weitgehend entsalzen kA?nnen. Die Beseitigung der Tsunami-SchA?den haben sie zumeist fA?r vielversprechende Updates und Upgrades ihrer Zimmer oder Suiten genutzt, was zum Teil sogar schon mit Belegungsquoten bis zu siebzig Prozent belohnt wird.

Trotz einem immer freundlichen LA?cheln – der Tsunami-Schock sitzt bei den Einwohnern noch tief

In Kalutara A?berzeugt das Hotel a?zKani Lanka Resort & Spaa??, das erst 48 Stunden vor dem Tsunami erA?ffnet und schwer verwA?stet worden war, als neues, innovatives Designer-Hotel. Noch nicht wieder buchbar ist das beliebte a?zTritona??- Hotel in Ahungalla, dessen Reparatur mit einer attraktiven Neugestaltung verbunden wird.

Schwere ZerstA?rungen sind vor allem noch in der Region Beruwala und Kosgoda zu sehen. Die KA?stenstraAYe, die nun vielerorts mit steinernen FlutschutzwA?llen versehen wurde, bietet neuerdings, durch die weitgehend verschwundene Bebauung der FischerhA?tten und die noch umstrittene 100-Meter-Regelung der Nichtbebauung, oft einen bestechend freien Ausblick auf das Meer.

Detrola radio for sale

Angler am indischen Ozean

Vereinzelt finden sich noch Schiffswracks, die aber nur aus VersicherungsgrA?nden noch nicht geborgen wurden. Alle frA?heren Touristenattraktionen sind intakt oder haben – wie die a?zTurtle Hatcheriesa?? – einen Neuanfang gemacht. Sie brauchen dringend mehr Besucher, denn ohne die Eintrittsgelder fehlen die Mittel, um die SchildkrA?teneier vor dem Marktverkauf oder dem Verzehr zu retten. Auf den groAYen Lagunen werden wie frA?her reizvolle BootsausflA?ge in das Landesinnere angeboten.

Die SA?dkA?ste

Hikkaduwa

A?berraschende 95 Prozent der frA?heren touristischen Infrastruktur des beliebten, von der KA?stenstraAYe zerschnittenen Urlaubsorts sind wiederhergestellt. Bis auf das Hotel a?zHikkaduwa Beacha?? am Ortseingang haben alle UnterkA?nfte und Gastronomiebetriebe lA?ngst wieder geA?ffnet. Die vorgelagerten Korallenriffe haben durch den Tsunami keinerlei Schaden erlitten. In der Stadt streifen A?berraschend viele SolidaritA?tstouristen umher.

Schulalltag auf Sri Lanka

Drei Waggons des berA?hmt-berA?chtigten Eisenbahnzuges, der kurz vor Hikkaduwa in den Flutwellen umgekippt war, was ungeheuer vielen Menschen das Leben gekostet hat, sind am UnglA?cksort belassen worden und sollen Bestandteil eines Tsunami-Mahnmals werden. Schon jetzt wird dieser Ort als schaurige SehenswA?rdigkeit von Scharen in- und auslA?ndischer Touristen heimgesucht. Genau wie beim an Land gespA?lten Polizeimarineboot im thailA?ndischen Khao Lak.

Galle

Obwohl es vor allem am A?rtlichen Busbahnhof sehr viele Todesopfer gegeben hat, besteht keinerlei Grund, die wichtigste kulturhistorische SehenswA?rdigkeit im SA?den des Landes zu meiden. Die festungsartige Altstadt hat, wie auch ihre gesamte touristische Infrastruktur und die beiden auAYerhalb gelegenen Hotelflaggschiffe a?zLighthousea?? und a?zClosenberga??, die Katastrophe heil A?berstanden.

HibiskusblA?ten

Buy wellbutrin online
Trotz Besucherflaute hat sich der Trend fortgesetzt, immer mehr historische GemA?uer in stilvolle UnterkA?nfte zu verwandeln. Davon zeugen unter anderem das neue Hotel a?zThe Fort Printersa?? in einem ehemaligen DruckereigebA?ude und das erst im Dezember erA?ffnete, exklusive a?zAmangallaa??-Resort in den ehrwA?rdigen Mauern des einstigen a?zNew Oriental Hotelsa??, das zur Aman-Gruppe gehA?rt. Auch neue Boutiquen und SchmuckgeschA?fte lassen sich hier nieder.

Unawatuna

Obwohl es hier schwere ZerstA?rungen gegeben hat, ist der beliebte Badeort mit seinen etablierten Betrieben wiederauferstanden.Es gibt keine sichtbaren Ruinen mehr, doch weisen einige FreiflA?chen noch auf den Verlust von kleineren Restaurants und Pensionen hin.

Auch die “SchildkrA?ten Burtanstalt” hat einen Neuanfang gewagt

Es herrscht kein Mangel an guten UnterkA?nften und hervorragenden Restaurants. Die wunderschA?ne Bucht, in der ganzjA?hrig gebadet werden kann, ist A?berraschend gut besucht. Vor allem von etlichen europA?ischen Familienurlaubern, die in den tA?rkisfarbenen Meeresfluten schwimmen. Die AtmosphA?re ist erfreulich ausgelassen. Das hat auch die gigantische WiedererA?ffnungsparty der beliebten groAYen Stranddiskothek a?zHappy Bananaa?? am 1. Oktober dieses Jahres gezeigt.

Koggala, Weligama und Mirissa

Das groAYe, an einem atemberaubend breiten Sandstrand gelegene a?zKoggala Beach Hotela?? ist rund elf Monate nach dem Tsunami oft komplett ausgebucht. Auch das als Badeziel beliebte, wegen seiner Stelzenfischer berA?hmte Weligama ist mit seiner touristischen Infrastruktur schon lA?ngst zum Normalbetrieb zurA?ckgekehrt.

Hotel in Arugam Bay, wo wieder die Internationalen Surfweltmeisterschaften stattfinden

Die zum Schnorcheln und Tauchen beliebten vorgelagerten Korallenriffe haben den Tsunami ohne Schaden A?berstanden. In Mirissa wird – bis auf den zerstA?rten a?zParadise Beach Cluba?? – fleiAYig an der Wiederherstellung der zahlreichen privaten TouristenunterkA?nfte gearbeitet. Manchmal aber auch nur an Verfeinerungen: Das a?zPalace Mirissa Hotela?? zum Beispiel erhA?lt gerade ein romantisch am Hang gelegenes Schwimmbad.

Matara und Dikwella

Die meisten UnterkA?nfte und alle SehenswA?rdigkeiten wie etwa der begehbare Leuchtturm von Matara-Dondra sind vA?llig intakt. Die Wiederherstellung des auf einer felsigen Landzunge im Meer gelegenen a?zDikwella Village Resortsa?? wird wohl noch bis Anfang Dezember dauern. Und auch hier verbindet der EigentA?mer den Wiederaufbau mit einem stilvollen Upgrade der Zimmer. Das Ayurveda-Resort a?zVattersgardena??, das sich A?ber einen HA?gel am Meer erstreckt und von der deutschen Familie Vatter gegrA?ndet wurde, ist nach der Reparatur zum Normalbetrieb zurA?ckgekehrt.

Tangalla

Freier Blick auf den glitzernden Ozean

Die UnterkA?nfte im Westen der Stadt sind weitgehend unbeschA?digt geblieben oder inzwischen wiederhergestellt. Hier hat nun auch direkt am Strand das exklusive a?zAmanwellaa??-Resort erA?ffnet – nach der Niederlassung in Galle das zweite Standbein der Aman-Gruppe auf Sri Lanka. Obwohl seine Bunkerarchitektur eher gewA?hnungsbedA?rftig ist und A?beraus schlicht wirkt, ist es mit Bungalow-Preisen um die 900 US-Dollar pro Nacht nun das teuerste Hotel der Insel.

Das a?zTangalla Bay Hotela??, im Jahr 1971 auf einem Felsvorsprung im Meer errichtet, ist zwar leicht beschA?digt worden, ist aber dank seines bemerkenswerten Interieurs noch immer ein Meilenstein der Architektur auf Sri Lanka. Die touristische Infrastruktur der beiden gefragten Badebuchten im Osten der Stadt ist erheblich zerstA?rt worden, was dem landschaftlichen Erscheinungsbild allerdings kaum anzusehen ist. Inzwischen ist in manche Ruine neues Leben eingezogen, so daAY auch hier kein Mangel an UnterkA?nften zu verzeichnen ist. Die beste Traveller-Unterkunft der Region ist mit dem a?zBlue Horizona?? schon wieder aufgebaut.

Die OstkA?ste

Hambantota

Die Stadt gehA?rt wie auch die gesamte OstkA?ste zu den Regionen, die auf Sri Lanka am schwersten von der Tsunami-Katastrophe heimgesucht worden sind. Jedoch ist das Hotel a?zThe Oasisa?? als bestes und grA?AYtes Resort durch vorgelagerte SanddA?nen vA?llig unbeschA?digt geblieben und erfreut sich groAYer Auslastung, vor allem auch durch deutsche Ayurveda-Touristen. Das zweitgrA?AYte Hotel a?zPeacock Beacha?? ist schwer beschA?digt worden, will aber auf jeden Fall bis Ende November wieder erA?ffnen.

Somit dA?rfte Hambantota auch weiterhin als wichtigster Ausgangspunkt fA?r AusflA?ge in die legendA?ren Nationalparks von Yala, Bundula und Uda Walawe dienen und auch zu den Kultur-HeiligtA?mern von Kataragama. WA?hrend die a?zYala Safari Game Lodgea?? im gleichnamigen Nationalpark komplett zerstA?rt worden ist, aber wiederaufgebaut werden soll, hat das gediegene a?zYala Village Resorta?? als mit Abstand bestes Hotel des Naturschutzgebiets den Tsunami heil A?berstanden. Nur seine Strandvillen hat die Lodge verloren.

Arugam Bay

Nach dem Tsunami sind hier schon wieder die dritten Internationalen Surfmeisterschaften veranstaltet worden. Denn gewiAY zA?hlt diese Bucht noch immer zu den zehn besten Surfdestinationen der Welt. Wer hier Urlaub macht, gehA?rt allerdings zur eingefleischten Surfer- beziehungsweise Traveller-Szene, will vor allem seine SolidaritA?t zeigen. Und muAY besonders hartgesotten sein. Vielerorts sind die ZerstA?rungen sichtbar, als Brachlandschaften zum Beispiel. Und auch etliche Ruinen sind noch zu sehen. Dennoch haben rund um das legendA?re a?zSiam Bayview Hotela?? – nicht zuletzt ein bizarrer Treffpunkt der zahlreichen internationalen Mitarbeiter und Freiwilligen der Hilfsorganisationen – A?ber zwei Drittel aller touristischen Betriebe wieder geA?ffnet, auch wenn sich die Zimmerzahl so mancher Unterkunft auf nur noch zehn Prozent reduziert hat.

Am Strand ist eine neue, ansehnliche Generation von zweistA?ckigen Romantikrestaurants aus Naturmaterialien entstanden. Das a?zTri Star Beach Hotela??, das frA?her A?ber die besten Zimmer und den bisher einzigen Pool der Bucht verfA?gte, wurde in seiner alten Form wieder erA?ffnet und ist Mitte Oktober durch einen direkt am Strand gelegenen NeubauflA?gel ergA?nzt worden. Zudem steht die ErA?ffnung mehrerer neuer, fA?r die Region bisher noch ungewA?hnlich komfortabler Bungalow-Anlagen, wie das a?zBombardi Resorta?? oder das a?zRoyal Garden Beach Hotela??, unmittelbar bevor.

Trincomalee, Uppuveli, Nilaveli

WA?hrend die Hafenstadt Trincomalee dank ihres riesigen Naturhafens kaum betroffen war, richteten die hier bis zu vier Meter hohen Flutwellen an den nA?rdlichen StrA?nden Uppuveli und Nilaveli groAYe SchA?den an. Elf Monate danach sind jedoch fast alle UnterkA?nfte wieder erA?ffnet. Und sie befinden sich nach umfassender Renovierung teils in besserem Zustand als zuvor. Das schwer beschA?digte a?zNilaveli Beach Hotela?? wird derzeit von Grund auf renoviert und soll Anfang 2006 wieder seine Pforten A?ffnen.

Obwohl die Korallenriffe leicht in Mitleidenschaft gezogen wurden, kA?nnen sich Taucher wie eh und je an der SchA?nheit der fischreichen Unterwasserwelt erfreuen. Leider nahmen in den vergangenen Monaten die politischen Spannungen in dieser Region wieder zu, so daAY man sich rechtzeitig A?ber die aktuelle, derzeit aber relativ unbedenkliche Sicherheitslage informieren sollte. Die eher geringe touristische Infrastruktur von Batticaloa, der grA?AYten Stadt der OstkA?ste und bekannt vor allem wegen ihres PhA?nomens der a?zSingenden Fischea??, ist vom Tsunami kaum betroffen gewesen, da sie vorwiegend im Bereich einer Lagune im Landesinneren liegt.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 20.11.2005
Bildmaterial: F.A.Z. – Volker KlinikmA?ller, F.A.Z., F.A.Z. – Volker KlinkmA?ller